Ein Beruf mit vielen Gesichtern
Medizinproduktehandel. Die Nachfrage nach Leistungen im Gesundheitswesen nimmt stetig zu. Das Berufsfeld ist daher auch für Lehrlinge attraktiv und bietet jungen Menschen interessante Perspektiven
Nicht nur für hochqualifizierte Ärzte oder Wissenschaftler hat die Medizinproduktebranche in puncto Arbeitsplätzen einiges zu bieten. Auch ein eigener Lehrberuf – der Medizinproduktekaufmann – sorgt in Österreich dafür, dass interessierte und engagierte junge Menschen an der Schnittstelle von Medizin, Technik, Naturwissenschaften und Forschung spannenden Aufgaben nachgehen. Die Absolventen des Lehrberufes, den es seit nunmehr drei Jahren gibt, arbeiten mit Experten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Rehabilitationszentren, Wellnesseinrichtungen oder dem Orthopädiehandel zusammen. Dort fungieren sie als Produktspezialisten und verkaufen medizinische Geräte und Heilbehelfe. Das Feld ist breit, geht es doch dabei um Verbandsstoffe ebenso wie um Rollstühle, Krankenbetten oder Einrichtungen von Operationssälen.
Vielfältige Anforderungen
„Medizin und Technik sind heutzutage nicht mehr zu trennen, künstliche Intelligenz wird in Zukunft ebenso eine große Rolle spielen, daher sind spannende Entwicklungsmöglichkeiten zu erwarten“, freut sich KommR Mag. Alexander Hayn, Obmann des Gremiums des Foto-, Optikund Medizinproduktehandels in der Wirtschaftskammer Wien. Der Fokus der Ausbildung richtet sich auf fundierte Grundlagen rund um die Produkte, um medizinische, technische und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse, rechtliche Rahmenbedingungen, Hygiene- und Qualitätsmanagement sowie Service und Verkauf. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und schließt mit der Lehrabschlussprüfung ab. Aktuell zählt die Branche 70 Lehrlinge in 30 Ausbildungsbetrieben.
Einer dieser Lehrbetriebe ist Lohmann & Rauscher, der Medizin- und Hygieneprodukte entwickelt, produziert und verkauft. „Die Lehrlinge bekommen Einblick in viele Unternehmensbereiche. Sie benötigen technisches Verständnis, aber auch Freude am Umgang mit Kunden und Verkaufstalent. Die Leidenschaft für die Medizin und das Gesundheitswesen ist natürlich eine wichtige Voraussetzung. Wir sind stolz auf das Engagement, das diese jungen Lehrlinge immer wieder unter Beweis stellen“, erklärt Gerald Gschlössl, Vertriebsleiter von Lohmann & Rauscher in Österreich und seit fast 30 Jahren in der Medizinproduktebranche tätig.
Vier Berufsschulen
Neben der Ausbildung im Betrieb ist der Besuch einer der Berufsschulen in Linz, Graz, Eisenstadt oder Wien Voraussetzung für den erfolgreichen Lehrabschluss. Die Anmeldeunterlagen können auf den jeweiligen Webseiten der Schulen geladen werden. Die Zahl an ausbildenden Betrieben wächst von Tag zu Tag – eine aktuelle Liste findet sich im Internet.
„Die Absolventen des Lehrberufes finden attraktive Arbeitsplätze im Gesundheitswesen.“
KommR Mag. Alexander Hayn Obmann des Gremiums des Foto-, Optik- und Medizinproduktehandels in der Wirtschaftskammer Wien