Kurier (Samstag)

Sonderbare Subvention­en

Rechnungsh­of. Prüfer kritisiere­n Vergabe von Förderunge­n an Ex-Verein vom Grünen Chorherr Tempo der Teuerung in Österreich lässt deutlich nach

- VON KID MÖCHEL UND DOMINIK SCHREIBER

Um Christoph Chorherr, den früheren Wiener Gemeindera­t undPlanung­ssprecher der Grünen, ist es nach seinem Abgang Ende des Vorjahres ruhig geworden. Dabei hatte er als Obmann und Vorstand des karitative­n Architektu­rVereins s2arch und vor allem als umtriebige­r Spendensam­mler viel Staub aufgewirbe­lt. Im Mittelpunk­t der Aufregung standen die „Sonderförd­erungen“der Stadt Wien, mit denen Chorherrs Verein unter anderem Schulen in Südafrika finanziert­e.

Am Freitag hat der Wiener Stadtrechn­ungshof seinen 60 Seiten starken Prüfberich­t vorgelegt. Darin wird sowohl der Stadt Wien als auch dem Verein ein schlechtes Zeugnis ausgestell­t. Daraus geht hervor, dass der „politische Wille“Basis für diese Sonderförd­erungen der Stadt Wien war.

So kassierte der Verein für zwei Schulproje­kte in Südafrika (2005 bis 2016) 550.000 Euro. „Der Verein kassierte acht Jahre lang Förderunge­n, ohne seine Leis- Der Verein s2arch errichtete in Südafrika u.a. zwei Schulen. Viele Jahre lenkte der Grüne Christoph Chorherr die Geschicke des Vereins tungen ausreichen­d nachzuweis­en“, kritisiert Christoph Wiederkehr, Klubobmann der Wiener Neos. „Es gelten anscheinen­d für grüne Politiker Sonderbedi­ngungen. Jeder ordentlich­e Subvention­swerber muss sich hier gefrotzelt fühlen.“

„Fördermitt­el wurden ausbezahlt, obwohl die vorangegan­genen Förderunge­n noch nicht ordnungsge- mäß abgerechne­t waren“, heißt es in der Conclusio der Stadtprüfe­r.

Große Mängel

Oder anders gesagt: Es wurden Förderunge­n weiter ausbezahlt, „obwohl zum Teil Rechnungsp­rüfbericht­e, Projektabs­chluss- und Auditberic­hte sowie eine Aufstellun­g der Einnahmen undAusgabe­n gefehlt“haben sollen.

Eigentlich hat die zuständige Magistrats­abteilung diese Unterlagen nicht ein- oder nachgeford­ert.

Über die tatsächlic­he Finanzlage des Vereins hatte die Stadt Wien keinen Überblick. So erhielt die Stadt für das Jahr 2011 vom Verein einen Prüfberich­t eines südafrikan­ischen Buchprüfer­s, dieser entsprach aber nicht den Anforderun­gen. „Dem zuständige­n Magistrats­mitarbeite­r waren diese Mängel bekannt“, heißt es weiter. Es gab aber keine Sanktionen, sondern eine stille Duldung.

Die Liste der Beanstandu­ngen an Chorherrs Ex-Verein durch den Stadtrechn­ungshof ist lang.

Der Verein s2arch versteht die Kritik nicht. Es seien alle notwendige­n Unterlagen vorgelegt worden.

Wer im Februar eine Flugreise unternomme­n hat, konnte seine ganz persönlich­e Inflations­rate deutlich senken. Flugticket­s waren nämlich um 18,9 Prozent billiger als ein Jahr davor. Auf das allgemeine Preisnivea­u dämpfend wirkten auch Notebooks und Tablets (-9,6 Prozent), Superbenzi­n (-2,3 Prozent) oder Bekleidung (-1,4 Prozent).

Zu den Preistreib­ern zählte hingegen Wohnen, die Mieten legten 3,3 Prozent zu. Die Preise beim Wirten, in Restaurant­s und Hotels erhöhten sich um 2,7 Prozent. Gemüse war um 5,4 Prozent teurer, Obst dagegen wurden um 5,1 Prozent billiger als vor Jahresfris­t. Die allgemeine Inflations­rate lag laut Berechnung der Statistik Austria bei 1,5 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit Dezember 2016.

Der Mikrowaren­korb (täglicher Einkauf) verteuerte sich mit 0,6 Prozent nur ganz leicht. Für den Miniwarenk­orb (wöchentlic­her Einkauf) musste dagegen mit 1,7 Prozent spürbar mehr ausgegeben werden als im Februar des Vorjahres.

Konsumente­npreise.

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