Tesla stellt Hoffnungsträger Model Y offiziell vor
Elon Musk will vom neuen Modell mehr Stück verkaufen als von allen bisherigen Modellen zusammen.
Tesla hatte es in den vergangenen Wochen nicht leicht. Anleger und Kunden waren von der Ankündigung irritiert, Filialen zu schließen und Autos nur noch online zu verkaufen. Dann kam ein teilweiser Rückzieher, was erneut für Wirbel sorgte. Nun sollen wieder positive Nachrichten dominieren.
Tesla-Chef Elon Musk hat in Los Angeles am Donnerstagabend (Ortszeit) das neue Elektro-SUV Model Y der Öffentlichkeit präsentiert. „Es hat die Funktionalität eines SUV, aber es fährt wie ein Sportwagen“, sagte Musk bei der Vorstellung. Die Reichweite des Autos beträgt bis zu 480 Kilometer, maximal haben sieben Personen im Inneren Platz. Ausgeliefert werden soll das Model Y ab Herbst 2020. Die stärkste Variante kommt in 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h.
Das Auto gilt als Hoffnungsträger für Tesla. Besonders in den USA ist die Nachfrage nach Sport Utility Vehicles (SUVs) sehr hoch. Laut aktuellen Zahlen der Marketing-Firma JD Power and Associates war 2018 fast jeder zweite Neuwagen in den USA ein SUV. Mit dem Model X hat das Unternehmen zwar jetzt schon ein Auto dieser Klasse im Programm, das neue Model Y wird aber deutlich günstiger verkauft.
Musk ist jedenfalls optimistisch: Bei der Präsentation zeigte er sich überzeugt, dass Tesla mehr Fahrzeuge des Wagens verkaufen werde als der drei bisherigen Modelle S, 3 und X zusammen.
Effizientere Produktion
Tesla will auch bei der Produktion effizienter sein. So basiert das Model Y auf dem bislang günstigsten Tesla-Elektroauto Model 3. Manche Beobachter meinen sogar, es sei ihm bis auf die Höhe zum Verwechseln ähnlich. Das führt in der Herstellung natürlich dazu, dass bestehende Produktionsstraßen zum Teil weiterverwendet beziehungsweise doppelt genutzt werden können. Insgesamt kommt das Auto in vier verschiedenen Varianten: „Standard Range“, „Long Range“, „Dual Motor AWD“und „Performance“. Vorerst werden aber nur die drei teureren Modelle ab Herbst 2020 angeboten.
Das Einsteigermodell „Standard Range“soll im Frühling 2022 folgen. Das ist eine ähnliche Strategie wie beim Model 3. Grund dafür ist, dass die hohen Anlaufkosten der Produktion möglichst schnell eingespielt werden sollen.
Auch in Europa kann das Tesla Model Y bereits vorbestellt werden, allerdings ebenfalls nur in den drei teureren Versionen. „Long Range“kostet hierzulande 55.000 Euro, „Dual Motor AWD“59.000 Euro und die „Performance“-Version 67.000 Euro. Europäische Kunden müssen sich auch etwas länger gedulden, auf der Webseite heißt es, dass die Produktion für Europa erst Anfang 2021 starten werde.
In einem Schreiben an die Aktionäre kündigte Tesla-CEO Elon Musk im Vorfeld an, dass die neuen Autos in der Anfangsphase im kalifornischen Fremont gebaut werden, später auch in der Tesla-Fabrik, die aktuell im chinesischen Schanghai gebaut wird.
Warum Model Y
Es wäre nicht Musk, wenn der als exzentrisch geltende CEO nicht auch ein ungewöhnliches Namensschema verfolgen würde. So gibt es bis- lang das Model S, das Model 3, das Model X und das Model Y, also „S3XY“.
Zu einem Model 3 statt Model E ist es nur deswegen gekommen, weil Ford mit einer Klage drohte, da sich der Autobauer schon bereits vorab Model E rechtlich schützen ließ.