Kurier (Samstag)

Tesla stellt Hoffnungst­räger Model Y offiziell vor

Elon Musk will vom neuen Modell mehr Stück verkaufen als von allen bisherigen Modellen zusammen.

- VON THOMAS PRENNER

Tesla hatte es in den vergangene­n Wochen nicht leicht. Anleger und Kunden waren von der Ankündigun­g irritiert, Filialen zu schließen und Autos nur noch online zu verkaufen. Dann kam ein teilweiser Rückzieher, was erneut für Wirbel sorgte. Nun sollen wieder positive Nachrichte­n dominieren.

Tesla-Chef Elon Musk hat in Los Angeles am Donnerstag­abend (Ortszeit) das neue Elektro-SUV Model Y der Öffentlich­keit präsentier­t. „Es hat die Funktional­ität eines SUV, aber es fährt wie ein Sportwagen“, sagte Musk bei der Vorstellun­g. Die Reichweite des Autos beträgt bis zu 480 Kilometer, maximal haben sieben Personen im Inneren Platz. Ausgeliefe­rt werden soll das Model Y ab Herbst 2020. Die stärkste Variante kommt in 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h.

Das Auto gilt als Hoffnungst­räger für Tesla. Besonders in den USA ist die Nachfrage nach Sport Utility Vehicles (SUVs) sehr hoch. Laut aktuellen Zahlen der Marketing-Firma JD Power and Associates war 2018 fast jeder zweite Neuwagen in den USA ein SUV. Mit dem Model X hat das Unternehme­n zwar jetzt schon ein Auto dieser Klasse im Programm, das neue Model Y wird aber deutlich günstiger verkauft.

Musk ist jedenfalls optimistis­ch: Bei der Präsentati­on zeigte er sich überzeugt, dass Tesla mehr Fahrzeuge des Wagens verkaufen werde als der drei bisherigen Modelle S, 3 und X zusammen.

Effiziente­re Produktion

Tesla will auch bei der Produktion effiziente­r sein. So basiert das Model Y auf dem bislang günstigste­n Tesla-Elektroaut­o Model 3. Manche Beobachter meinen sogar, es sei ihm bis auf die Höhe zum Verwechsel­n ähnlich. Das führt in der Herstellun­g natürlich dazu, dass bestehende Produktion­sstraßen zum Teil weiterverw­endet beziehungs­weise doppelt genutzt werden können. Insgesamt kommt das Auto in vier verschiede­nen Varianten: „Standard Range“, „Long Range“, „Dual Motor AWD“und „Performanc­e“. Vorerst werden aber nur die drei teureren Modelle ab Herbst 2020 angeboten.

Das Einsteiger­modell „Standard Range“soll im Frühling 2022 folgen. Das ist eine ähnliche Strategie wie beim Model 3. Grund dafür ist, dass die hohen Anlaufkost­en der Produktion möglichst schnell eingespiel­t werden sollen.

Auch in Europa kann das Tesla Model Y bereits vorbestell­t werden, allerdings ebenfalls nur in den drei teureren Versionen. „Long Range“kostet hierzuland­e 55.000 Euro, „Dual Motor AWD“59.000 Euro und die „Performanc­e“-Version 67.000 Euro. Europäisch­e Kunden müssen sich auch etwas länger gedulden, auf der Webseite heißt es, dass die Produktion für Europa erst Anfang 2021 starten werde.

In einem Schreiben an die Aktionäre kündigte Tesla-CEO Elon Musk im Vorfeld an, dass die neuen Autos in der Anfangspha­se im kalifornis­chen Fremont gebaut werden, später auch in der Tesla-Fabrik, die aktuell im chinesisch­en Schanghai gebaut wird.

Warum Model Y

Es wäre nicht Musk, wenn der als exzentrisc­h geltende CEO nicht auch ein ungewöhnli­ches Namenssche­ma verfolgen würde. So gibt es bis- lang das Model S, das Model 3, das Model X und das Model Y, also „S3XY“.

Zu einem Model 3 statt Model E ist es nur deswegen gekommen, weil Ford mit einer Klage drohte, da sich der Autobauer schon bereits vorab Model E rechtlich schützen ließ.

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Tesla-Gründer Elon Musk setzt viel Hoffnung in das günstige SUV. Besonders in den USA ist der entspreche­nde Markt wichtig

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