Hirscher verliert Weltcupsieg
Österreich enttäuscht im Teambewerb. Und der Salzburger hält nun wieder bei 67 Weltcup-Erfolgen.
Ski alpin. Nach einem Urteil des Sportgerichtshofs ist der Gesamtweltcupsieger einen Sieg am grünen Tisch wieder los.
Die Luft sei draußen, gestand Mike Pircher am drittletzten Tag des Skiwinters. Und wie dem Trainer von Marcel Hirscher ergeht es fast allen beim Weltcup-Finale in Soldeu. Die wichtigsten Entscheidungen sind längst gefallen, die letzten vier Saisonrennen haben Schaulauf-Charakter.
Einige Stars wie Lindsey Vonn oder Aksel Lund Svindal haben schon bei der WM in Åre abgedankt, andere wie Frida Hansdotter oder Mattias Hargin aus Schweden sind in Andorra das letzte Mal am Start. Und auch beim deutschen Publikumsliebling Felix Neureuther deutet viel darauf hin, dass nach dem heutigen Riesentorlauf und dem Slalom am Sonntag – die Frauen haben das umgekehrte Programm – eine Karriere zu Ende geht.
Bei Marcel Hirscher hingegen spricht derweil viel für eine Fortsetzung der Laufbahn. Der Salzburger hätte sich im Grunde die Reise nach Andorra sparen können, weil sein achter Gesamtweltcupsieg in Serie ohnehin schon seit einer Woche fix ist. Nachdem die FIS die Kristallkugeln aber nicht per Post zustellt, f log der 30-Jährige gestern nach Soldeu.
Dabei verpasste er einen Kurzauftritt seiner Kollegen im Teambewerb: Für die Ski- nation Nummer eins, die sich zum 30. Mal in Folge die Nationenwertung sicherte, war das Rennen schon in der ersten K.-o.-Runde gelaufen, die Österreicher gingen gegen Kanada mit 0:4 unter. Der Sieg ging an Weltmeister Schweiz.
Luitz siegt beim CAS
Marcel Hirscher hat unterdessen seinen Sieg im Riesenslalom von Beaver Creek wieder verloren. Der zunächst gefeierte Stefan Luitz hatte in den USA Sauerstoff aus der Flasche eingeatmet und war daraufhin disqualifiziert worden, der zweitplatzierte Salzburger erbte den Sieg. Diese Methode ist zwar im FIS-Reglement verboten, in jenem der Welt-Anti-Doping-Agentur aber explizit erlaubt.
Der Sportgerichtshof in Lausanne gab am Freitag der Berufung des Deutschen Recht; der Ski-Weltverband könnte jetzt noch die Sache zum Schweizer Bundesgericht weiterziehen. Und Marcel Hirscher, dem die ganze Geschichte vor allem unangenehm war („Mir tut Stefan wahnsinnig leid“) hält nun wieder bei 67 Siegen.