Kurier (Samstag)

Zurück auf den Mond

Eine Ausstellun­g in Wien beleuchtet jenes historisch­e Ereignis, das in fünf Jahren wiederholt werden soll

- VON DAVID KOTRBA

Vor 50 Jahren erreichte das „Space Race“, der Wettlauf zum Mond, seinen Höhepunkt. Die US-Astronaute­n Neil Armstrong und Edwin „Buzz“Aldrin setzten als erste Menschen ihren Fuß in den Staub des Erdtrabant­en. Apollo 11 war 1969 die erste von insgesamt sechs erfolgreic­hen bemannten Missionen zum Mond. 600 Millionen Menschen sahen weltweit live am Fernseher zu und hörten Armstrongs bekannte Worte „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit“. Das Technische Museum Wien eröffnet zum Jubiläum eine Sonderauss­tellung zum Thema namens „High Moon“.

Die ganze Welt sah zu

Rahmen von Chang’e 4 erstmals ein Rover auf der erdabgewan­dten Seite des Mondes. Im Dezember will China Gesteinspr­oben vom Mond zur Erde zurückbrin­gen. Die erste Mondlandun­g von Taikonaute­n (chinesisch­en Raumfahrer­n) ist für 2025 angesetzt.

Im Gegensatz zu den 1960er-Jahren spielen im modernen„Space Race“allerdings nicht nur staatliche Akteure eine Rolle. Private Raumfahrtu­nternehmen wie SpaceX haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, Erfolge im All in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten als je zuvor zu erzielen. 2020 will etwa die deutsche „Mission to the Moon“zwei Rover nahe der Landestell­e von Apollo 17 – der bislang letzten bemannten Mondmissio­n – aussetzen und dank Live-Übertragun­g einen „Apollo-Moment“kreieren, wie ihn die TV-Zuseher von 1969 erlebt haben.

Blue Origin, das Raumfahrtu­nternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, hat Anfang Mai eine Mondlandef­ähre vorgestell­t, die den Transfer zwischen der Mondstatio­n LOP-G und der Mondoberfl­äche übernehmen soll. Das Ziel 2024 hält Bezos für realistisc­h.

Jubiläums-Show

„Technisch gesehen, spricht nichts dagegen, einen Außenposte­n der Menschheit auf dem Mond zu errichten“, meinen die „Science Busters“Martin Puntigam und Florian Freistette­r.

Am 14. Juni feiern sie mit der Show „The Eagle has Landed“im Wiener Stadtsaal das 50-Jahre-Jubiläum der Mondlandun­g. Dass es nicht schon früher zur Fortsetzun­g des Apollo-Programms kam, liegt ihrer Meinung nach am Geld: „Würde man die Finanzieru­ng der Raumfahrt mit dem gleichen Engagement vorantreib­en, mit dem wir uns um illegale Parteifina­nzierungen bemühen, hätten wir schon längst ein paar Fincas auf dem Mond bauen können.“

 ??  ?? Apollo-11-Astronaut Buzz Aldrin neben einem seismische­n Instrument am Mondboden. Rechts hinten wartet die Mondlandef­ähre
Apollo-11-Astronaut Buzz Aldrin neben einem seismische­n Instrument am Mondboden. Rechts hinten wartet die Mondlandef­ähre

Newspapers in German

Newspapers from Austria