Strache glaubt, dass Kurz vom Schreddern wusste
Der Ex-FPÖ-Chef beschuldigt in der Ibiza-Causa einen mysteriösen österreichischen Unternehmer
Er ist zurück: Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat sein erstes großes TV-Interview nach der Ibiza-Affäre gegeben. Der Ex-Parteichef wählte dafür den russischen Propagandasender RT – dementsprechend unkritisch fielen die Fragen aus.
Dass eine vermeintlich Oligarchennichte seine Karriere vorerst beendet hat, will er nach wie vor nicht hinnehmen. Strache ist noch immer bestrebt, die Hintermänner des Videos auszuforschen. Er wolle sich nicht „an Spekulationen beteiligen“– auch wenn er eine „längerfristige Strategie“von Seiten der ÖVP für möglich halte. Er geht davon aus, dass ein Investor im Hintergrund die Fäden zog. Dann macht Strache eine überraschende Behauptung: Der beteiligte Anwalt habe „vor einem Zeugen 2015 gesagt, dass ein prominenter österreichischer Unternehmer angeboten hätte, mehr als eine Million Euro zu bezahlen, wenn er ihm meinen politischen Kopf bringt.“Das sei Strache von Zeugen bestätigt worden. Wer der Unternehmer sei, wollte er nicht sagen.
Strache fordert‚ dass die Journalisten ihm endlich das vollständige Video aushändigen: „Das wäre im Sinne der Aufklärung ein notwendiger Akt, dass ich als Betroffener das Recht habe, die sieben Stunden zu sehen.“Weiters stellt er in den Raum, dass es den Journalisten darum gegangen sei, ihn „mittels Rufmord zu schädigen“.
Er habe im Video nichts Illegales verlangt, Legalität sei ihm „heilig“. Besonders illegitim findet Strache, dass er des Konsums illegaler Drogen bezichtigt worden sei. Da wird er emotional: „Ich habe Zeit meines Lebens mit illegalen Drogen nichts zu tun gehabt. Und eines kann ich mit sicherer Konsequenz auch sagen: Dass dort mit Sicherheit keine Drogen konsumiert worden sind. Denn hätte ich das gesehen, dann wäre ich aufgestanden und gegangen.“
In der Schredder-Affäre vermutet er, dass Kurz informiert war: „Ich habe eines erlebt in der Regierung: Kein Mitarbeiter hat irgendetwas getan, ohne dass der Chef oder der Bundeskanzler es nicht gewusst hätte.“Deshalb sei es nicht glaubwürdig, dass der Mitarbeiter von sich aus tätig geworden sei. „Das zeigt, dass die ÖVP zumindest ein schlechtes Gewissen haben muss.“