Kurier (Samstag)

Preßgasse: Sieben Mieter fordern jetzt Schadeners­atz

Anwalt bezweifelt Lebensgefa­hr

- MARKUS STROHMAYER

Bewohner aus 30 Wohnungen haben bei der Gasexplosi­on in der Preßgasse im Juni ihr Zuhause verloren. Aber damit nicht genug, beklagten einige in den Tagen nach dem Unglück, dass Wiener Wohnen bzw. die von der Hausverwal­tung engagierte Abbruchfir­ma sorglos Inventar entsorgt habe. Sieben Mieter lassen sich jetzt von Rechtsanwa­lt Wolfgang Maier vertreten. „Meine Mandanten sagen, dass zu wenig aus ihren Wohnungen gerettet wurde. Wir beziffern gerade den dadurch entstanden­en Schaden.“Dieses Aufforderu­ngsschreib­en wird mit der Hoffnung auf eine außergeric­htliche Lösung an die Stadt geschickt. Sonst wolle man klagen.

Bestärkt fühlt sich Maier dabei durch einen Hauptmiete­r, der ihm berichtete, er sei mit der Abbruchfir­ma für längere Zeit in der Wohnung gewesen, um den Arbeitern zu zeigen, was diese sichern sollten – was dann angeblich trotzdem nicht passiert sei. Für den Anwalt ist somit fragwürdig, ob Gefahr für Leib und Leben – wie von Wiener Wohnen behauptet – bestand.

Laut Wiener WohnenSpre­cherin Renate Billeth war diese gegeben: „Wir haben extra eine Abbruchfir­ma engagiert, die mit derart schwierige­n Verhältnis­sen Erfahrung hat.“Teilweise seien Wohnungen kaum betretbar und Möbel aufgrund der Statik nicht zu retten gewesen. Sie weist außerdem darauf hin, dass Haushaltsv­ersicherun­gen für etwaige Schäden aufkommen sollten. Zudem helfe man den Mietern, indem in den Ersatzwohn­ungen in den ersten drei Monaten auf die Miete verzichtet werde.

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Vor Wiens Machtzentr­um: In den Arkadengän­gen schlafen seit einiger Zeit Obdachlose

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