Austria muss auf Sparkurs gehen
Fußball. Während der LASK eine historische Chance hat, enttäuschten Sturm und Austria im Europacup
Durch das Europacup-Aus gegen Apollon Limassol tut sich bei den Wienern neben der sportlichen Enttäuschung auch ein Loch im Budget auf.
Mit hängenden Köpfen schlichen die Austrianer am Donnerstagabend aus dem Nationalstadion Zyperns in Nikosia. Gegen Apollon Limassol kam schon in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation das Aus. Auf eine 1:2Heimniederlage folgte eine 1:3-Niederlage im Rückspiel.
Erstmals seit 2010 – damals im Europa-League-Playoff gegen Aris Saloniki (0:1, 1:1) – haben die Wiener in einem K.-o.- Duell den Kürzeren gezogen. Das ist aber nicht die einzige interessante Statistik rund um die bisherige Europacup-Saison aus österreichischer Sicht ...
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Mannschaften aus der Bundesliga sind in der letzten Qualifikationsrunde der Europa League dabei und damit erstmals überhaupt, seit der UEFA-Cup-Nachfolgebewerb im Jahr 2009 aus der Taufe gehoben wurde. Es ist aber auch das erste Mal, dass ein Bundesliga-Klub fix in der Europa-League-Gruppenphase dabei ist: Der Wolfsberger AC darf sich also über das Startgeld in Höhe von 2,92 Millionen Euro freuen.
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Punkte holte der LASK mit den beiden Siegen gegen den FC Basel in der ChampionsLeague-Qualifikation für das UEFA-Länderranking. Das sind schon jetzt doppelt so viele wie Austria und Sturm Graz in der Europa-LeagueQualifikation zusammen insgesamt diese Saison holten.
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Vereine aus der Bundesliga stehen in einer Gruppenphase. Salzburg steht fix in jener der Champions League, der WAC fix in jener der Europa League. Der LASK spielt im Play-off am 20. August (21 Uhr/Linzer Stadion) und am 28. August gegen Club Brügge um den Einzug in die Champions League. Sollten die Linzer scheitern, würde es in der Gruppenphase der Europa League weitergehen. Mehr als drei Gruppenstarter gab es bisher nur einmal: 2009 vertraten Salzburg, Austria, Rapid und Sturm Graz die Bundesliga in der ersten Auflage der Europa League.
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Niederlagen in Serie haben die Bundesliga-Klubs im Europacup gegen Teams aus Zypern kassiert. Sturm Graz verlor vor einem Jahr gegen AEK Larnaka 0:2 und 0:5, die Austria in diesem Jahr gegen Apollon Limassol 1:2 und 1:3. Trotzdem ist Österreichs Bilanz gegen den Inselstaat im Europacup mit 11:9 Siegen noch immer positiv.
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Jahre sind vergangen, seitdem zuletzt ein Bundesliga-Klub in der Champions League dabei war. Die Austria holte in einer Gruppe mit Atlético Madrid, FC Porto und Zenit St. Petersburg immerhin fünf Punkte. In dieser Saison ist eine Premiere möglich: Erstmals könnten zwei Bundesliga-Klubs gleichzeitig in der Champions-League-Gruppenphase spielen. Meister Salzburg ist ja fix dabei. Vizemeister LASK hat im Play-off gegen Club Brügge aus Belgien die Chance, sich ebenfalls zu qualifizieren.
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Jahre wartet Sturm Graz nun schon auf eine Teilnahme an einer Europacup-Gruppenphase. 2011 wurde Österreichs bisher erfolgreichster Verein in der Champions League in einer EuropaLeague-Gruppe mit Anderlecht, Lok Moskau und AEK Athen mit nur einem Sieg Letzter. Dafür haben die Grazer in diesem Jahr wenigstens den Heimfluch beendet: Das 2:1 gegen Haugesund war der erste Europacup-Sieg in Graz-Liebenau nach acht Jahren. Für den Aufstieg war das Resultat nach dem 0:2 auswärts aber zu wenig.
2014
war zuletzt kein Wiener Klub in einer Europacup-Gruppenphase. Rapid hatte sich nicht einmal für die Qualifikation qualifiziert. Die Austria scheiterte schon beim ersten Antreten. Vor drei Jahren waren noch beide Bundesliga-Vereine aus Wien gleichzeitig in der Gruppenphase der Europa League.
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Millionen Euro an UEFA-Prämien hat Salzburg jetzt schon fix in der Tasche, bevor das erste Spiel in der Champions League am 17. oder 18. September angepfiffen wird. Zu den 15,25 Millionen Startgeld kommen zumindest 12,188 Millionen aus dem sogenannten Koeffiziententopf. Aus diesem könnten noch bis zu 2,216 Millionen kommen, sollten sich Ajax Amsterdam (gegen APOEL Nikosia) und/oder Olympiakos Piräus (gegen FK Krasnodar) im Play-off nicht durchsetzen.