Kurier (Samstag)

BND- und NSA-Spionage in Österreich gestoppt

Keine Indizien für Überwachun­g

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Die Staatsanwa­ltschaft Wien hat die Ermittlung­en gegen den deutschen Bundesnach­richtendie­nst (BND) „abgebroche­n“. Das berichtet der Standard unter Berufung auf Behördensp­recherin Nina Bussek.

Nach Medienberi­chten, wonach der BND jahrelang Telekommun­ikation in Österreich ausspionie­rt habe, hatten im Juni des Vorjahres Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen und der damalige Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) „volle Aufklärung“von Deutschlan­d gefordert. „Ein Ausspionie­ren unter befreundet­en Staaten ist nicht nur unüblich und unerwünsch­t, es ist auch nicht akzeptabel“, sagte Van der Bellen damals.

Davor hatte es einen „Sicherheit­sgipfel“im Bundeskanz­leramt gegeben. Die Staatsanwa­ltschaft und das Bundesamt für Verfassung­sschutz wurden aktiv und ermittelte­n laut Standard zu den Vorwürfen: Spionage „zum Nachteil Österreich­s“und Wirtschaft­sspionage.

Österreich wollte wissen, ob die Überwachun­gsaktionen tatsächlic­h im Jahr 2006 eingestell­t wurden. Es gebe „keine Indizien dafür, dass die Überwachun­g (nach dem Jahr 2006) fortgesetz­t wurde“, sagte Kurz damals. Durch eine Gesetzesän­derung im Jahr 2016 seien solche Aktionen zudem „nicht mehr legal möglich“. Auch die Ermittlung­en gegen die NSA, welche die Staatsanwa­ltschaft Wien nach ersten Enthüllung­en des NSA-Whistleblo­wers Edward Snowden im Jahr 2013 anstellte, seien auf Eis gelegt worden.

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