Überfall auf Juweliersfamilie: Geiselnahme und Schüsse
Es gibt erste Details zum versuchten Raub im Privathaus einer Juweliersfamilie. Die Täter sind weiter auf der Flucht
Erst am Tag danach gab die Polizei die erschütternden Details des bewaffneten Überfalls auf das Privathaus einer Juweliersfamilie am Heuberg bei Salzburg bekannt. Die Täter waren am Freitag weiter auf der Flucht. Sie gingen bei ihrem Überfall äußerst skrupellos vor.
Drei mit Sturmmasken maskierte, männliche Täter überfielen die Juwelierfamilie am Donnerstag um circa 10.30 Uhr. Sie stiegen über die offene Balkontür in das Haus ein und überwältigten das Juwelier-Ehepaar. Die Männer waren mit einer Faustfeuerwaffe bewaffnet und fesselten die Eheleute. Zwei Kinder des Paares und eine weitere Frau befanden sich ebenfalls im Haus.
Die Täter forderten in gebrochenem Englisch die Herausgabe von Wertsachen. Die bekannte Juwelierin wurde gezwungen, Schmuck aus dem Geschäft in der Innenstadt zu holen und fuhr dorthin. Währenddessen zwangen zwei der drei Täter die übrigen vier Personen in ein Auto. In einer wilden Fahrt über Forstwege und querfeldein durch den Wald ging es in ein nahe gelegenes Waldstück. Dabei demolierte der Lenker das Auto bis zur Fahruntauglichkeit. Die beiden Männer ließen die Opfer im Auto zurück, flüchteten zu Fuß weiter und trafen dabei auf ein Pärchen. Von den Passanten forderten die beiden Männer unter Drohungen ein Handy, gaben Schüsse ab und flüchteten zu Fuß weiter.
Bisher ist nur klar, dass bei den Schüssen niemand verletzt wurde. In welche Richtung die Schüsse abgegeben wurden, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Brand wurde gelegt
Das Pärchen befreite im Anschluss die vier Opfer aus dem hängen gebliebenen Auto. Der Juwelier verständigte die Polizei und nahm Kontakt zu seiner Frau auf. Unmittelbar danach, inzwischen war es 12.30 Uhr, startete die Großfahndung der Polizei. Bei dem Überfall wurde der Juwelier verletzt, die Familienmitglieder erlitten einen schweren Schock und wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz sowie der Verhandlungsgruppe der Polizei betreut. Auch die Einsatzkräfte hatten einen Verletzten zu beklagen. Eine Zivilstreife kam bei einem Überholmanöver von der Fahrbahn ab, dabei wurde ein 56-jähriger Polizist verletzt.
Zu den Tätern gibt es nur eine vage Personsbeschreibung. Einer soll schlank, einer korpulent und der dritte muskulös sein.
Alle drei hatten eine Sturmmaske auf und sind zwischen 1,75 und 1,85 Meter groß, einer trug eine Camouflage-Hose. Während die Täter aus dem Juweliergeschäft nichts erbeuten konnten, war am Freitag noch unklar, ob sie im Wohnhaus erfolgreicher waren. Nach dem Raub war im Haus ein Brand ausgebrochen. Er wurde mittels Brandbeschleuniger, offenbar Benzin, an mehreren Stellen gelegt, laut Polizei ist der Sachschaden hoch. Zeugenaussagen und Hinweise nimmt das Landeskriminalamt Salzburg unter 059133/503333 entgegen.