Stein auf Stein, das wird fein
Umfassendes Wissen. Die Handwerkskunst der Wiener Steinmetze ist in vielen Bereichen gefragt
Die Arbeit der Steinmetze ist breit gefächert – man sieht ihre Arbeit überall im Wiener Stadtbild, aber auch in Privathäusern und in unseren Gärten. Mit Sorgfalt und Know-how lassen Steinmetze große und kleine Kunstwerke entstehen. Sie pflegen diese und sind in der Lage, fachgerechte Restaurierungen vorzunehmen. Steinmetze als Landschaftsgestalter Für unsere Gärten werden immer öfter Steinmetze zurate gezogen. Erfahrene Steinmetze formen aus Kalkstein, Granit und anderen Steinsorten beeindruckende Objekte in der Landschaft, elegante Brunnen oder gewundene Wege. Ein Beispiel ist der Japanische Garten im Schlosspark Schönbrunn, wo ein Klangstein in Szene gesetzt wurde. Grabsteine von Meisterhand
Die Berufsbezeichnung Steinmetz klingt fast ein wenig altmodisch. Wo braucht man Steinmetze überhaupt noch? Am ehesten fällt einem wohl der Friedhof ein – aber nicht, weil der Beruf zu Grabe getragen wurde, sondern da Steinmetze für Grabsteine, Inschriften und Ornamente zuständig sind. Grabsteine müssen auch heute noch, in Zeiten von Lasern und 3D-Druckern, von Meisterhand gemacht werden. Steinmetze arbeiten dabei eng mit den Hinterbliebenen zusammen. Gemeinsam werden Figuren und Schmuckelemente gestaltet. Jede Grabstätte wird so zu einem Unikat. Grabstein 2.0
Das merkt man auch, wenn man über den Friedhof spaziert. Wer heuer zu Allerseelen einen Friedhof besucht, erblickt vielleicht auch et as Ungewöhnlicheres als einen Engel aus Marmor: Und zwar einen Flatscreen, der fix in den Grabstein eingearbeitet ist. Ja, die Digitalisierung macht auch beim Handwerk der Steinmetze nicht halt. Durch die Bildschirme lassen sich Informationen und Bilder des Verstorbenen direkt am Grabstein abrufen. Eine andere Möglichkeit ist es, auf dem Grabstein einen QR-Code einzumeißeln. Dieser führt dann auf eine Website über den Verstorbenen, oder man kann sich sein Lieblingslied anhören. Diese hochmodernen Gestaltungsmöglichkeiten haben sich innovative Steinmetze überlegt, um ein persönliches, bleibendes Denkmal für den Verstorbenen zu setzen.
Sichere und schöne Gräber
Ein weiterer Service, den Steinmetze Hinterbliebenen bieten, ist die Standsicherheits-Überprüfung. Grabbesitzer sind nämlich haftbar für die Sicherheit ihrer Gräber, was aber oft vernachlässigt wird. Damit man sich nach dem Tod eines geliebten Menschen nicht mit dieser Thematik herumschlagen muss, kann man einfach den Steinmetz seines Vertrauens engagieren. Dieser überprüft auch, ob es andere Schäden am Grabstein gibt: Müssen Inschriften neu vergoldet, oder der Stein von Rostflecken und Kerzenwachs befreit werden? Wird mit Gebrauch schöner
Auf einem Terrazzoboden steht man oft, wenn man Wiener Zinshäuser betritt. Dieser Boden ist ein kleines Kunst erk an sich. Er besteht aus gebrochenem Marmor, dichtem, polierfähigen Kalkstein oder Serpentin. Diese verschiedenartigen Materialien werden aneinandergelegt und bilden wunderschöne Muster, denen nur die eigene Fantasie Grenzen aufzeigt. Die Handwerkstechnik, mit der Terrazzo gelegt wird, stammt noch aus der Antike. Doch auch heute ist dieser Boden nicht nur hübsch anzusehen, sondern überzeugt vor allem mit dieser Superkraft: Terrazzo wird schöner, je stärker er in Gebrauch ist. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass der ausführende Terrazzomacher ein Profi war. Direkt vor Ort lässt er den Terrazzo entstehen. Ist das Muster einmal gelegt, fährt die Terrazzowalze darüber – nun ist der Boden beinahe unverwüstlich. Kein Wunder, dass es noch 1.000 Jahre alte Terrazzoböden gibt.
„Ich möchte auf diesem Wege unbedingt Sebastian Wienerroither gratulieren: Er hat für uns Steinmetze bei den Berufsweltmeisterschaften 2019 Silber errungen! Man sieht, österreichische Steinmetze arbeiten auf einem global anspruchsvollen Niveau.“
Ing. Gabriele Pia Stuhlberger Innungsmeisterin der Steinmetze Wien
Terrazzo als Wertanlage
Wenn der hauseigene Terrazzoboden doch einmal zu Schaden kommt, so kann der Experte die Schadstellen originalgetreu reparieren. Nicht nur das, Steinmetze können auch die noch vorhandene Substanz schützen und dafür sorgen, dass Kantenausbrüche verhindert werden. Dabei wird großes Augenmerk auf den Untergrund gelegt: Hier wird ein Unterbeton, Estrich oder Heizestrich benötigt. Alle Fugen müssen deckungsgleich übernommen werden. Steinreiche Häuslbauer Wer ein Haus baut oder eine Wohnung einrichtet, will nicht nur Schönheit und Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden – sondern vor allem Wertbeständigkeit. Mit den getätigten Investitionen will man noch die Enkel beeindrucken können, die voller Erstaunen ausrufen: „Was, die Küche ist schon 50 Jahre alt? Aber die sieht doch wie neu aus!“Um dieses Ziel zu erreichen, kann man mehrere Wege einschlagen, zum Beispiel den zum Steinmetz. Der hat das gesamte Gesteinsangebot der Natur in petto, von denen sich Tiefengesteine wie Granit besonders für die Küche eignen. Jahrhundertealtes Wissen
Stein als Naturmaterial bedarf neben der korrekten Anwendung einer individuellen Pflege. Der Steinmetzmeister ist die kompetente Fachkraft für Wartungsmaßnahmen. Sollte eine Reparatur oder Restaurierung notwendig sein, ist er der beste Partner. Schließlich haben Steinmetze schon vor Jahrhunderten Bauwerke und Denkmäler aus Naturstein geschaffen, daher wissen sie am besten, was man zu deren Erhaltung und Pflege unternehmen muss.