Überleben mit Anfängerglück
Fortnite-Banausin. Wenn eine Ahnungslose an einem Computerspiel-Turnier teilnimmt
Fort was? Meine erste und letzte Begegnung mit einem Computerspiel fand in den frühen 1980er-Jahren statt, das Spiel hieß Pac-Man. 35 Jahre später soll ich mich erneut in den virtuellen Überlebenskampf einer Spielfigur begeben. Das Setting und die Figuren haben sich seither, das wird selbst Laien wie mir auffallen, weiterentwickelt.
Große Herausforderungen warten beim Computerspiel „Fortnite“. Nicht zuletzt jene, alle anderen zu überleben. Werde ich sie bewältigen? Ich war schon damals nicht besonders erfolgreich, als es darum ging, den punktefressenden Pac-Man in seinem Labyrinth zu unterstützen. Erfolgsmenschen sagen immer, man solle nie an das Versagen von gestern denken und so begebe ich mich unerschrocken in Richtung Rathaus, wo seit Freitag die „Game City“stattfindet.
Eine Messe für Computerspiele, wo junge Menschen besonders viel lernen können, wie mir seitens des Veranstalters erklärt wird. Koordination, Kommunikation oder Reaktionsgeschwindigkeit, etwa. Deshalb wird die Veranstaltung unter anderem vom Bundeskanzleramt gesponsert. Von Red Bull, Saturn und Mediamarkt auch. Hunderte Schulkinder tummeln sich auf dem Rathausplatz – der Eröffnungstag ist den Schulen gewidmet und sie kommen zahlreich. Praktischerweise kann man weitere Lernbehelfe in Form von Videospielen vor Ort erwerben. Auch ein Kreischzelt gibt es, in dem man wie im Horrorfilm schreien und sich dabei fotografieren lassen kann.
Leider habe ich dafür keine Zeit, ich muss rasch virtuelle Mitspieler vernichten. Dafür suche ich das FortniteTurnier-Zelt auf und werde enttäuscht. Der österreichische Fortnite-WM-Sieger David Wang ist nicht da. Gerne hätte ich von ihm erfahren, wie man alle überlebt, aber „er muss trainieren“, erklärt mir der Turnierleiter. So bleibt mir nichts anderes übrig, als selbst tätig zu werden.
Fazit nach 15 Minuten Spielzeit: Ich bin noch nicht ganz da, wo David Wang ist. Aber ich habe viel Holz gesammelt, mit großem Vergnügen Häuser zerstört und 65 andere Spieler „überlebt“. Wahrscheinlich, weil mich keiner gefunden hat, ich war die meiste Zeit unter Wasser. Alles reine Taktik, natürlich.