BASIS UNSERES LEBENS
Die Verfügbarkeit von Rohstoffen erscheint vielen als selbst erständlich, tatsächlich wird der Zugang zu Lagerstätten und die Gewinnung von Baurohstoffen immer schwieriger. Verbindliche Rahmenbedingungen und klare Regelungen durch die Raumordnung könnten Unternehmen und Anrainern gleichermaßen Sicherheit geben.
Das Forum mineralische Rohstoffe vertritt als freiwillige Plattform in der Wirtschaftskammer Österreich die Interessen von derzeit 120 mineralische Rohstoffe gewinnenden Unternehmen. Vertreten werden industrielle und gewerbliche Unternehmen, die Baurohstoffe gewinnen, aufbereiten und verarbeiten. Im Jahr 2018 wurden von den Mitgliedern rund 15 Millionen Tonnen Naturstein und rund 24 Millionen Tonnen Sand- und Kies gewonnen. Der gesamte Bedarf an mineralischen Rohstoffen beträgt in Österreich seit Jahren gleichbleibend et a 100 Millionen Tonnen. „Jeden Tag benötigt jeder in Österreich lebende Mensch rund 33 kg Sand, Kies und Schotter“, erklärt Robert Wasserbacher, Geschäftsführer des Forums mineralische Rohstoffe. „Eingesetzt werden diese vor allem für den Straßenerhalt, eine funktionierende Infrastruktur, sie sind aber auch Basis dafür, sich selbst zu vertretbaren Kosten ein Eigenheim zu schaffen.“
UMWELT UND ARTENSCHUTZ. Das Forum Rohstoffe hat schon früh erkannt, dass für die positive Weiterent icklung der gesamten Branche, die von und mit der Natur lebt, neben der Ausbildung von Arbeitskräften vor allem der Umgang mit der Umwelt als auch der Artenschutz ganz zentrale Themen sind. So arbeitet das Forum Rohstoffe seit seiner Gründung gemeinsam mit diversen Umweltschutzorganisationen am Erhalt der biologischen Vielfalt und an der Reduktion des ökologischen Fußabdrucks. In Zusammenarbeit mit dem W F und SERI hat das Forum Rohstoffe im Jahr 2008 erstmals welt eit für eine ganze Branche seinen ökologischen Fußabdruck erhoben. Auf Basis der ersten Ergebnisse wurde die Untersuchung vier Jahre später wiederholt, um zu erheben, ob die Empfehlungen und gesetzten Maßnahmen erfolgreich waren. „Durch zahlreiche Maßnahmen konnte der ökologische Fußabdruck der Branche innerhalb von vier Jahren um 5 % reduziert werden.“
KOOPER TION MIT BIRDLIFE. Die im Jahr 2015 mit BirdLife Österreich eingegangene Kooperation ist ein weiterer Impuls und hat die Weiterent icklung des Umwelt- und
Verant ortungsbewusstseins der Rohstoffgewinnungsbranche und damit das Erzielen eines konkreten Mehrwerts für den Naturschutz in Österreich zum Ziel. So sind der sorgsame Umgang mit der Natur und der Schutz gefährdeter Tier- und Pf lanzenarten seit vielen Jahren wesentliche Nachhaltigkeitsziele der Mitglieder des Forums Rohstoffe.
NACHHALTIGKEITSPREIS. Alle drei Jahre können die Mitgliedsunternehmen des Forums mineralische Rohstoffe ihre innovativen Projekte aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales einreichen. Zum vierten Mal zeichnete das Forum mineralische Rohstoffe mit dem Nachhaltigkeitspreis vorbildliche Projekte aus, die die Gewinnung und Nutzung von Ressourcen noch nachhaltiger, sozial verträglicher und wirtschaftlich effizienter gestalten. Die Nachhaltigkeitspreise des Forums Rohstoffe wurden dieses Jahr im Mai im Palais Niederösterreich in Wien vergeben. Die Vielfalt der präsentierten Projekte zeigt die Kreativität und das Engagement verant ortungsbewusster Unternehmen. Robert Wasserbacher sieht darüber hinaus eine Vorbildwirkung für die Branche: „Mit dem Nachhaltigkeitspreis möchten wir Unternehmen ermutigen, auch weiterhin einen Beitrag für eine nachhaltige Ent icklung zu erbringen, und jenen eine Bühne geben, die sich ganz besonders um nachhaltig gewonnene Rohstoffe einsetzen.“
GEWINNUNG MINER LISCHER
ROHSTOFFE IN ÖSTERREICH. In Österreich befindet sich statistisch gesehen in jeder zweiten Gemeinde eine aktive Rohstoffgewinnungsstätte. In den rund 1.300 Gewinnungsstätten – 950 Sand- und Kiesgruben und 350 Steinbrüchen – werden rund 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe wie Sand, Kies, Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel, Schiefer, Gips und Industrieminerale gewonnen. Die Rohstoffe gewinnenden Unternehmen Österreichs gewährleisten eine ausgezeichnete Nahversorgung mit einem geringen Transportradius von nicht mehr als 25 Kilometern – dies reduziert Transportkosten und Verkehr und schont vor allem Anrainer, Umwelt und Straßen. In ländlichen Regionen, in denen Jobs Mangelware sind, sichert die Baurohstoff irtschaft ca. 5.000 Arbeitsplätze. Ein Großteil der benötigten Rohstoffe wird für Straßen-, Gleisund Wegebau, für Kläranlagen und Kanalbau verwendet. Je ein Sechstel entfällt auf Wohnund Wirtschaftsbauten wie Einfamilienhäuser, Kindergärten und Schulen. ww .ForumRohstof e.at