Kurier (Samstag)

BAR CAMPARI

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Alle hätten ihm davon abgeraten, sagt Peter Friese, Besitzer des soeben 400 Jahre alt gewordenen „Zum Schwarzen Kameel“, als er das nach nur sehr kurzer Zeit gescheiter­te „Aï“übernahm. Aber sein Konzept erschien ihm risikofrei: Das Lokal von gröbstem Kitsch befreien und dann gemeinsam mit Campari eine Aperitivo-Bar machen, wie das vor drei Jahren als Pop-up schon ganz gut funktionie­rt hatte. Es wurde dann doch etwas aufwendige­r: Man engagierte den Mailänder Star-Architekte­n Matteo Thun für die Umgestaltu­ng, und die neue „Bar Campari“wurde auch nicht einfach eine Tagesbar, sondern ein vollwertig­es Restaurant mit tollem Frühstücks-Angebot, durchgehen­d Küche und einer elaboriert­en Bar-Kultur natürlich auch noch. Es wäre nicht Peter Friese, wenn die Brötchen, Tramezzini, Panini und die (hausgemach­ten) gefüllten Croissants in der Vitrine nicht großartig und eine erstklassi­ge Begleitung zu Negroni, Americano, Sbagliato oder einfach einem Glas Prosecco wären. Das Angebot an Antipasti und „Spuntini“(kleine Happen, beginnend ab 1,80 €) hat durchaus italienisc­hes Niveau, herrlich etwa der Spanferkel-Schinken Porchetta mit cremigem Spitzkraut-Salat (11,50 €). Der Rest der Karte fällt klassisch italienisc­h aus, versehen mit einer gewissen modernen Eleganz, so wird der rustikale toskanisch­e Brotsalat Panzanella zum zarten Ensemble aus Croutons, Gemüse, Mozzarella, Kräutern und Pesto (12,50 €) und der neapolitan­ische Streetfood-Klassiker Fritto misto zur knusprigen Delikatess­e mit Tempura-Appeal (17,50 €). Unkomplizi­ert und gut, das kann die City definitiv brauchen. von Florian Holzer

Wien 1, Seitzerg. 6, 01/532 35 53, Mo-Sa 8-24, www.barcampari.at

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