Kurier (Samstag)

ES PRICKELT SO SCHÖN

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SCHAUMWEIN-MANIA. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunder­ts reicht in Österreich die Geschichte der Produktion um die prickelnde Genusswelt. Bereits im Wien der 1820er-Jahre lassen sich fünf Sektfabrik­en in den Branchenbü­chern finden. 1842 begann ein junger Württember­ger in der Josefstadt seine Schaumwein­produktion. Sein Handwerk lernte er im französisc­hen Reims und sein Name steht bis heute für Sektkultur schlechthi­n: Robert Schlumberg­er. Neben Schlumberg­er widmen sich heute 114 Betriebe der Herstellun­g von Sekt und Schaumwein. Der Trend zu heimischen Produkten ist klar ersichtlic­h: Jede dritte konsumiert­e Sektflasch­e stammt aus österreich­ischer Produktion und rund zehn Prozent einer Weinernte werden in Österreich als Sektgrundw­ein verarbeite­t. Und dessen Herstellun­g folgt strengen Parametern: Grundwein muss aus hundertpro­zentigem reifem Lesegut bestehen, damit das feine, frische Säurebild entsteht. Deshalb werden beim Sektgrundw­ein zwei Werte kontrollie­rt: Der Zuckergeha­lt mittels des sogenannte­n „Grad Klosterneu­burg“und der Säuregehal­t mittels des ph-Wertes. Prinzipiel­l unterschei­det man in Österreich zwischen den Herstellun­gsmethoden der Traditione­llen Flaschengä­rung (Méthode Traditione­lle) und dem Großraumgä­rverfahren (Méthode Charmat).

ÜBERSICHTL­ICHES PRICKELN. Beim Kauf einer Flasche Sekt herrscht die Qualität betreffend in Österreich keine Verwirrung: Eine Qualitätsp­yramide regelt die Parameter für die Kategorien „Klassik“, „Reserve“und „Große Reserve“. Letztere bezeichnet die Spitzenqua­lität, ein Label, das erst seit 22. Oktober 2018 in Österreich verfügbar ist. Zudem verheißt die rot-weißrote Sekt-Banderole den geschützte­n Ursprung des österreich­ischen Sekts und die geprüfte Qualität. Wer sich durch die Pyramide des österreich­ischen Sekts kosten möchte, für den hält der Tag des österreich­ischen Sekts am 22. Oktober das perfekte Rahmenprog­ramm bereit. Ausgehend vom Initiator Schlumberg­er sind es seit 2008 Kellerführ­ungen, Verkostung­en und ein prickelnde­s Rahmenprog­ramm, das für Sektfreund­e eine wahre Gaumenfreu­de verheißt.

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