Service Platz und Futter für Igel, Vögel und mehr
Igel, Schmetterlinge und viele andere Tiere stehen auf der Liste der gefährdeten Arten. Was man jetzt im Garten tun kann, um sie im Winter zu unterstützen. VON ANDREA HLINKA
» Die Rote Liste der gefährdeten Arten weltweit wird länger. Zu den in Österreich streng geschützten und gefährdeten Tieren zählen etwa Igel, Erdkröten, Fledermäuse, Feldhamster oder verschiedene Schmetterlinge. Doch zum Glück wird das Bewusstsein, das naturnaheGärtendiesenTierenLebensraum schaffen, wieder stärker und verdrängt militärisch geschnittene englische Rasenflächen und staubige Kieselwüsten. Um den Garten in ein Refugium für Tiere im Winter zu verwandeln genügen ein paar Maßnahmen:
1. Nüsse teilen
Die Freude über Walnüsse oder Haselnüsse ist groß. Nicht nur bei Menschen. Auch Tiere, etwa Eichhörnchen oder Mäuse, legen ihre Vorräte für den Winter nun an. Daher ein paar Nüsse mit ihnen teilen und für sie liegen lassen. Dasselbe gilt für Kastanien und Eicheln – auch wenn es sich damit so schön basteln lässt und ein Korb voll Kinder mit Stolz erfüllt.
2. Laub und Äste liegen lassen
Insekten lieben Laub und Igel und Vögel lieben Insekten. Letztere müssen sich für den Winter noch eine ordentliche Fettschicht anfressen. Wer einen Laubhaufen liegen lässt, spart sich also einen wehen Rücken und hilft den Tieren imGarten.UmeinenRückzugsort oder eine Winterbehausung für Igel zu schaffen, ist es ratsam abgeschnittene Äste nicht zu entsorgen, sondern anzuhäufen.
3. Heimische Gehölze wählen
Thujen und Kirschlorbeeren sind in Österreich zwar in vielen Gärten als Sichtschutz verbreitet. Aber andere Hecken und Sträucher haben für Nützlinge weitaus mehr zu bieten – und sehen schöner aus: Vögel und/oder Schmetterlinge mögen als Nahrungsquelle und als Versteck etwa den Liguster, den Schlehdorn, die Eberesche oder den wolligen Schneeball. Der Heckentag (www.heckentag.at) ist für Heckenpakete, die heimische Pflanzen beinhalten, sehr zu empfehlen.
4. Vögel füttern
Einige Vögel bleiben auch den Winter über in Österreich. Andere kommen aus dem Norden, um hier zu überwintern. Finken, Sperlinge und Ammern sind Körnerfresser und brauchen Sonnenblumenkerne, Samen, Getreide und gehackte Nüsse. Rotkehlchen, Amseln, Meisen und Zaunkönige zählen zu den Weichfutterfressern und freuen sich über getrocknete Beeren, Rosinen, Obst, Haferflocken, Nüsse, Kleie und Fettfutter. Brot und gesalzene Lebensmittel eignen sich hingegen nicht als Vogelfutter. Vogelfutter gibt es fix
und fertig im Handel zu kaufen. Beim Kauf von solchem darauf achten, dass es nicht in ein Netz gebundenist,dasichVögeldarinverheddern und verletzen können. Vogelfutter lässt sich aber auch einfach selber herstellen. Dieses Rezept stammt von www.nabu.de: 1. Rindertalg oder Pflanzenfett, wie zum Beispiel Kokosfett,erhitzenundlangsamschmelzen. 2. Einen Schuss Pflanzenöl beimengen, damit die Masse geschmeidig bleibt, wenn sie trocknet. 3. Samen und Körner dazugeben und gut verrühren (ein Kilogramm Fett verträgt ein Kilogramm Samen und Körner). 4. Für ein Meisenknödel den Faden in die Masse einarbeiten. Oder die Masse ineinenkleinenBlumentopffüllen und glatt streichen. Ein kurzes Stöckchen, das in die Mitte gesteckt wird, dient den Vögeln als Sitzplatz. 5. Masse fest werden lassen und aufhängen. «