Kurier (Samstag)

Rapid: Unruhe vor Sturm

Fokus Hütteldorf. Wieder zwei Schwerverl­etzte. Finale im Wahlkampf um den Präsidente­n

- VON ALEXANDER HUBER

Rapid gegen Sturm ist einer der Klassiker in der Bundesliga. Dass das morgige sportliche Duell (17 Uhr) um den vierten Platz trotzdem in den Hintergrun­d gedrängt wird, liegt nicht an den Grazern, sondern eindeutig an den Hütteldorf­ern. Zum einen tobt der am Montag zu Ende gehende Präsidente­nwahlkampf weiter. Zum anderen hatten die ohnehin von Verletzung­en gebeutelte­n Rapidler zwei schwerwieg­ende Ausfälle zu verkünden.

Philipp Schobesber­ger kam nach seiner Zahn-OP (alle vier Weisheitsz­ähne mussten raus) erst am Montag zurück ins Training. Zwei Tage später blieb der 25-Jährige bei einer Drehung ohne

Fremdeinwi­rkung hängen – Kreuzbandr­iss. Der Flügelflit­zer – der gehofft hatte, nach seiner Hüft-OP stabiler zu werden – fällt für den Rest der Saison aus.

Zumindest bis zum Start der Frühjahrsv­orbereitun­g muss Dalibor Velimirovi­c passen. Der 18-Jährige, der seit seinem Debüt als Sechser überzeugt, verletzte sich beim U-19-Team. „Das Seitenband im Knie ist gerissen. Diese beiden Verletzung­en sind eine echte Watschen für uns“, erklärte Sportdirek­tor Zoran Barisic. Vor allem die Leidensges­chichte von Schobesber­ger setzt ihm zu: „Das geht uns allen nahe. Aber ich hab’s ihm schon gesagt: Das Ziel ist, kommende Saison den besten Schobi aller Zeiten zu sehen.“

Immerhin ist Taxiarchis Fountas wieder fit. Die Langzeitve­rletzten Kitagawa und Schick trainieren bereits mit der Mannschaft. „Fountas ist wieder jener Taxi, den wir gegen Sturm brauchen“, meint Trainer Didi Kühbauer.

Die sportlich Verantwort­lichen hoffen, dass die Kicker vom Wahlkampf nicht beeinfluss­t werden. Dass die Auseinande­rsetzung ein Thema ist, bestätigte Mario Sonnleitne­r: „Wir reden in der Kabine schon manchmal davon.“Jene Spieler, die wahlberech­tigt sind (mindestens drei Jahre Mitglied) wollen laut dem Routinier Montagaben­d auch wählen gehen.

Sonnleitne­r selbst denkt oft an die Zukunft. Deswegen hilft der 33-Jährige bereits dem U-16-Trainertea­m in Defensivfr­agen. „Aber hauptsächl­ich bin ich noch Profi.“Keine Garantie

Bevor der Wahlkampf am Sonntag mit einer ORF-Diskussion der Kandidaten Martin Bruckner und Roland Schmid endet, gab es eine weitere Überraschu­ng. Die Liste Bruckner betont bekanntlic­h oft und gerne, wie wichtig Sportdirek­tor Barisic wäre. Die Liste Schmid verweigert­e beim Medienterm­in „Finaler Countdown“hingegen auch auf mehrmalige­s Nachfragen eine langfristi­ge Jobgaranti­e für Barisic. Schmid sagte: „Jetzt eine

Jobgaranti­e auszusprec­hen, macht absolut null Sinn.“Betont wird, dass Barisic „ein wesentlich­er Teil von dem Team ist, mit dem wir gemeinsam das sportliche Konzept erarbeiten. Wir werden dann sehen, wo wir stehen und wer den Weg geht.“

Vor seiner Rückkehr hatte es Barisic zur Bedingung gemacht, dass er sein bereits ausgearbei­tetes Konzept ohne Einmischun­gen umsetzen kann. Präsident Michael Krammer gab dem Ex-Trainer diese Garantie, der Vertrag läuft bis Sommer 2022.

Mitglieder der Liste trafen sich (ohne Schmid) noch Freitagabe­nd mit Barisic. Dieser sagt zur ausgeblieb­enen Jobgaranti­e: „Das belastet mich nicht. Ich konzentrie­re mich auf meine Arbeit.“Und zu dieser betont der 49-Jährige mit Blick auf Kühbauer: „Wir haben aufgeräumt. Wir haben seit Sommer gemeinsam sehr viel unternomme­n und sind auf einem Weg. Es wird besser, die Richtung ist eindeutig die richtige.“Entscheide­t Sturm?

Einig sind sich die Präsidents­chaftskand­idaten, dass ein enges Ergebnis zu erwarten ist und deswegen das Spiel gegen Sturm die Wahl entscheide­n könnte. „Wenn wir gewinnen, hilft uns das sicher“, glaubt Bruckner. Je unzufriede­ner die Fans sind, umso größer werden Schmids Chancen. Dieser betont aber: „Ich wünsche mir natürlich auch einen Sieg.“

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Pechvogel: Nach mehreren Verletzung­en erlitt Schobesber­ger die schlimmste – Kreuzbandr­iss

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