„Meine Laufbahn fing im Gefängnis an“
Der chinesische Autor Liao Yiwu ist Ehrengast der 14. Ausgabe des Festivals in Heidenreichstein. Mit einem spannenden Gast wartet die nächste Ausgabe von „Literatur im Nebel“(27. und 28. März 2020) in Heidenreichstein (nördliches Waldviertel) auf: Diesmal konnte der chinesische Autor Liao Yiwu gewonnen werden. Dieser lebt seit bald einem Jahrzehnt in Deutschland – denn Liao Yiwu musste 2011 China verlassen, nachdem er die dortigen Machthaber kritisiert hatte. „Meine Laufbahn als Schriftsteller fing im Gefängnis an. Als ich im Gefängnis saß, habe ich ein besonderes Gespür für Freiheit entwickelt“, sagte er kürzlich in einem Interview mit Die Welt.
„Wenn man in einem Land wie China länger im Gefängnis war, tragen Körper und Geist massive Schäden davon. Depressionen, mangelndes Selbstvertrauen, Aggressivität. Diese Beschädigungen haben sich auch nach meinem Gefängnisaufenthalt in meinem Körper gezeigt. Deshalb muss ich schreiben.“
Und über die Situation in China für die dort Lebenden meinte er: „Eine Nische findet man wahrscheinlich nur, wenn man ganz auf das Internet verzichtet. In den eigenen vier Wänden gibt es noch Freiheit, das ist die einzige Möglichkeit.“
Programm
Liao Yiwu folgt auf frühere Ehrengäste wie Ian McEwan, Herta Müller oder J.M. Coetzee. Rund um die Auftritte des chinesischen Gasts gibt es ein umfangreiches Programm mit Lesungen prominenter Autoren und Schauspieler.
Tickets für die 14. Ausgabe von „Literatur im Nebel“gibt es ab Ende Februar.
Weitere Infos unter