Rachsüchtige Seestadt-Kinder
Kriminalität. „Rache“für Seestadt-Video als Motiv angegeben
Terrordrohung. Die Polizei hat zwei Jugendliche ausgeforscht, die mit Terror in Wien gedroht haben.
Spaß und Rache – das sollen die Motive der Jugendlichen sein, die mehrfach Terrordrohungen in Wien versendet haben dürften. Die Polizei hat zwei Verdächtige angezeigt.
Zur Erinnerung: Mitte Juni herrschte – zunächst unter Jugendlichen – große Aufregung in Aspern. In Whatsapp-Gruppen hatte sich eine unheimliche Nachricht verbreitet. Der Urheber drohte, „morgen“in die Seestadt zu kommen und dort jeden, der angetroffen werde, zu erschießen. Ein großes Polizeiaufgebot war die Folge.
Vor wenigen Tagen, am 1. Dezember, kursierten dann auf Snapchat, Instagram und Twitter Fotomontagen mit Bezug zur Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staat. Sie beinhalteten Terrordrohungen gegen verschiedene Einrichtungen in Wien. Es wurden etwa der Westbahnhof, erneut die Seestadt, die Polizeiinspektion Tannengasse und diverse Schulen genannt. Die Drohungen waren jenen vom Juni laut Polizei sehr ähnlich. In beiden Fällen strotzten die Texte vor Rechtschreibfehlern.
Nun hat der Verfassungsschutz zwei Verdächtige ausgeforscht, die sich laut Polizei für die Drohungen verantwortlich erklärten. Es soll sich um einen 17-jährigen Tschetschenen, der in Österreich Asyl erhalten hat, und einen Bekannten, ein 14jähriger Kroate, handeln. Die beiden Jugendlichen leben in Wien und sind beschäftigungslos. Einvernahme
In ersten Einvernahmen gaben die Jugendlichen an, aus „Spaß“gehandelt zu haben. Der 17-Jährige soll außerdem gesagt haben, dass ihn „Rache“angetrieben habe. Er habe ein Video gesehen, in dem ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund in der Seestadt verprügelt worden ist.
Es dürfte sich dabei um jenes Video handeln, das Anfang Juni – kurz vor der ersten Drohung – im Internet kursierte. Ein erst 15-Jähriger wurde darauf brutal niedergeschlagen und ausgeraubt.
Die Polizei sprach von „sozialund integrationspolitischen Fehlentwicklungen“. Die drei Verdächtigen – zwei Mädchen(13, 15) und ein 13jähriger Bursche – wurden ausgeforscht, die Älteste angezeigt.
Der 17-jährige, der wenig später die Drohung versendet haben dürfte, soll die Angreifer aus dem Video „zur Rechenschaft“gezogen haben wollen. Die Verdächtigen wurden wegen gefährlicher Drohung auf freiem Fuß angezeigt. Dass die Jugendlichen tatsächlich Kontakt zur Terrormiliz gehabt hätten, schließt die Polizei eher aus.