Kurier (Samstag)

Grüner Reimon: „ÖVP hat sich beim Klima bisher nicht bewegt“

- RAFFAELA LINDORFER

Stresstest. Die Regierungs­verhandlun­gen zwischen ÖVP und Grünen sind in der heißen Phase – und erhitzt sind auch die Gemüter. Die Kleinigkei­ten, so hört man, seien bereits gut abgearbeit­et. Bei den großen Brocken aber sei noch keine Einigung in Sicht. Entspreche­nd reagieren die Verhandler auf Medienberi­chte, wonach der Pakt schon kommende Woche stehen soll. Auf KURIER-Nachfrage wird das von mehreren Personen als „utopisch“bezeichnet.

Gemeint sein könnte mit dem Gerücht aber auch etwas ganz Anderes: Nämlich, dass nächste Woche kommunizie­rt wird, falls man sich nicht einig wird. Die ÖVP könnte dann noch vor Weihnachte­n auf FPÖ oder SPÖ umsteigen. Tempo beim Klima

Den Verhandler­n steht jedenfalls ein arbeitsrei­ches Wochenende bevor: Es geht vor allem um jene Themen, die in den Untergrupp­en nicht geklärt werden konnten und die nach einer Runde bei den Parteichef­s Sebastian Kurz (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne) wieder zu den Fachgruppe­n geschickt wurden – zum Beispiel die Steuerrefo­rm.

Die Grünen wollen vor allem beim Klima-Thema vorankomme­n. „Die ÖVP hat sich da bisher nicht bewegt. Für uns ist das aber unbedingt notwendig, damit der Pakt am Ende eine deutliche grüne Handschrif­t trägt“, sagt der frühere EU- und jetzige Nationalra­tsmandatar Michel Reimon zum KURIER. Wenn es sich bis Weihnachte­n ein Regierungs­pakt ausgehen soll, wie es sich die ÖVP wünscht, sei hier Tempo angesagt.

Sind die großen Brocken geklärt, könnte es aber „sehr schnell gehen“, heißt es sinngemäß auf beiden Seiten. Für den grünen Bundeskong­ress, bei dem rund 290 Delegierte über den Pakt abstimmen sollen, braucht es eine Woche Vorlaufzei­t. Als frühestmög­licher Termin dafür wird der 21. Dezember genannt.

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