Neuer Bischof kehrt „nichts unter Teppich“
Diözese Gurk. Drei Tage nach seiner Ernennung zum designierten 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt gab Josef Marketz am Freitag sein Antrittspressegespräch. Der CaritasDirektor begrüßte auf Deutsch − und Slowenisch. Diese Zweisprachigkeit wird der Kärntner Slowene auch beibehalten. „Das ist ja das Anliegen der slowenischsprachigen Menschen in Kärnten, ihre Sprache zu verwenden, sie weiterzugeben. Ich werde sie selbstverständlich auch verwenden.“
Ex-ÖVP-Minister Andrä Rupprechter, der mit einem mittlerweile gelöschten Tweet über Marketz' Identität als Kärntner Slowene für Empörung gesorgt hatte, habe sich entschuldigt, betonte der designierte Bischof. „Für den Sager, der ihm ausgekommen ist.“Damit sei das erledigt. Aufklären, nicht urteilen
Der 64-Jährige übernimmt keine leichte Aufgabe. Eineinhalb Jahre lang stand die Diözese Gurk unter interimistischer Leitung, der Papst schickte einen Visitator, die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen den früheren Bischof Alois Schwarz: Verdacht der Untreue.
Er wolle nichts unter den Teppich kehren, versicherte Marketz. „Ich weiß auch, dass es Bedarf an klärenden Gesprächen und Aufklärung gibt. Aber Urteile zu sprechen, steht mir nicht zu.“Er werde natürlich auch mit dem nunmehrigen St. Pöltner Bischof Schwarz sprechen. „Ich möchte schon, dass er in die Diözese zu Besuch kommen kann.“Und: „Bevor ich Fehlentwicklungen benenne, würde ich gerne noch einmal mit Betroffenen reden.“