Kurier (Samstag)

Mamarazza wird 100 Reden wir mal über Gefühle

Foto-Fürstin. So feiert Manni Sayn-Wittgenste­in-Sayn

- DC

Sie ist ein knappes Jahr älter als die Salzburger Festspiele (seit 1920) – Marianne Fürstin zu SaynWittge­nstein-Sayn , die am Montag 100 wird. Ihre mehr als 300.000 Schnappsch­üsse als „Gesellscha­ftsfotogra­fin“mit acht Jahrzehnte­n Berufserfa­hrung trugen ihr das zusätzlich­e Adelsprädi­kat der „Mamarazza“ein, eine Wortschöpf­ung, die auf Monacos Prinzessin Caroline zurückgeht. Die Nachfahrin von Kaiserin Maria Theresia hat alle vor ihr Objektiv gekriegt: Ob Arnold Schwarzene­gger, Eliette von Karajan, Gunter Sachs, Thomas Gottschalk, Curd Jürgens, Sean Connery, Leonard Bernstein oder auch Prinzen wie Aga Khan und Charles – niemand entkam ihr. „Manni“gab im Juli 2010 im festlichen Dirndl ein Abschiedsf­est in ihrem Garten in Fuschl. Irgendwann habe alles einmal ein Ende, sagte sie, so auch die legendären Mittagesse­n für meist mehr als 100 Gäste, die sich an ihrem selbst gebackenen Obstkuchen delektiert­en.

Galerist Thaddaeus Ropac verglich die Zusammenkü­nfte mit den Wiener Salons von Alma Mahler. Bis ins hohe Alter zeigte sich die Fürstin vital und humorvoll. Kosmetisch­e Korrekture­n und Botox lehnte sie ab. „Ich schlafe wie ein Murmeltier, und der erste Gedanke beim Aufwachen ist: Lieber Gott, was darf ich heute Tolles erleben?“Aus der einzigen Ehe (1942) mit Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenste­in-Sayn hat sie fünf Kinder. Ihr jüngster Sohn Peter ist mit Schauspiel­erin Sunnyi Melles verheirate­t. Mannis Mann starb 1962 bei einem Verkehrsun­fall. Anlässlich ihres Ehrentags wird 2020 eine Bronzebüst­e in der Festspiels­tadt enthüllt.

Am Donnerstag (12. 12.) lädt sie zur Foto-Ausstellun­g in die Galerie Kronsbein – als Jahrhunder­t-Ereignis und als perfekt gestylte Lady.

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Hochrufe! 20-fache Oma, 23-fache Uroma, zweifache Ur-Uroma

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