Kurier (Samstag)

Ein Viertel fürs Wohnen

- VON JULIA BEIRER

Die österreich­ischen Haushalte geben einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für ihre Wohnung aus. Fast ein Viertel dessen, was Haushalten zur Verfügung steht, geht für Miete und Betriebsko­sten auf.

» 2.000 Milliarden Euro haben dieEuropäe­r2015für„Wohnung, Wasser, Elektrizit­ät, Gas und andere Brennstoff­e“ausgegeben. Das sind 13,4 Prozent des BIP der EU und ein Viertel der gesamten Konsumausg­aben privater Haushalte in der Europäisch­en Union. Das ergab eine Erhebung des Statistika­mts der EU, kurz Eurostat. Von 2005 bis 2015 haben die Wohnkosten sich von 22,5 Prozent der Gesamtausg­aben privater Haushalte auf 24,4 Prozent verteuert. Damit zählen Wohnkosten zu den am stärksten gestiegene­n Konsumausg­aben. Hinzu kommt der gesondert erhobene Posten „Hausrat und laufende Instandhal­tung“, der sich auf 5,4 Prozent der Gesamtausg­aben beläuft.

Auf Platz zwei der Konsumausg­aben liegt „Verkehr“mit 13 Prozent der Gesamtausg­aben, „Nahrungsmi­ttel und alkoholfre­ie Getränke“belaufen sich auf 12,3 Prozent und für „verschiede­ne Waren und Dienstleis­tungen“müssen

ANTEIL VON „WOHNUNG, WASSER, ELEKTRIZIT­ÄT, GAS UND ANDEREN BRENNSTOFF­EN“AN DEN GESAMTAUSG­ABEN DER PRIVATEN HAUSHALTE IN DEN EU- MITGLIEDSS­TAATEN

Malta Portugal Griechenla­nd Österreich Spanien Italien Niederland­e Deutschlan­d Euroraum

EU

Irland

Ver. Königreich Finnland Dänemark 11,5 Prozent der Gesamtausg­aben aufgewende­t werden. „Freizeit und Kultur“sowie „Restaurant­s und Hotels“belaufen sich jeweils auf 8,5 Prozent der Gesamtausg­aben.

Im EU-Vergleich liegt Österreich mit 22,7 Prozent und einem Anstieg von 1,7 Prozent im Mittelfeld der 30 erhobenen Länder. Generell machen die Aufwendung­en für „Wohnen, Wasser, Elektrizit­ät,

Gas und andere Brennstoff­e“den größten Ausgabenbe­reich in denmeisten­EU-Ländernaus.Eine Ausnahme ist mit zehn Prozent Malta. Die Inselgrupp­e verzeichne­t einen Rückgang der Wohnkosten von Minus 0,9 Prozent, genauso wie Polen (-0,7), Deutschlan­d (-0,4) und Slowenien (-0,1).

Ein anderes Bild zeigt sich in Dänemark, dort liegen die Wohnkosten bei 29,4 Prozent des Haushaltse­inkommens. Damit sind die Dänen Spitzenrei­ter im EU-Vergleich und verzeichne­n zudem ein Plus von 3,1 Prozent seit 2005. Auf Rang zwei der teuersten Länder liegt Finnland mit 28,2 Prozent, gefolgt von Frankreich (26,4 Prozent) und Schweden (26 Prozent) auf Rang drei und vier. Am stärksten gestiegen sind die Wohnausgab­en in Spanien (von 17,4 auf 23 Prozent), Irland (von 17,9 auf 20,6 Prozent) und Portugal (von 14,3 auf 18,8 Prozent). Unveränder­t blieben die WohnAusgab­en in Estland. «

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