Kurier (Samstag)

Superfruch­t für die Kälte

- VON BARBARA NOTHEGGER

Sie schmeckt nach Banane und Mango, hat viele Vitamine und ist ein ideales Winterobst: die Kaki. Wie der ursprüngli­ch aus Asien stammende Kakibaum auch bei uns prächtig gedeiht. » Das Verspeisen einer KakiFrucht gleicht beim ersten Mal einem großen Aha-Erlebnis: Die Haut wird geschält, darunter verbirgt sich ein glitschig-matsches Fruchtflei­sch mit intensivem Aroma. Wonach? Einer Mischung aus Zuckermelo­ne, Banane und Mango. Also ziemlich exotisch.

Derzeit erobert die Kaki die heimischen Obstregale und ist drauf und dran, der Orange den Rang als beliebtest­e Winterfruc­ht abzulaufen. Die aus den Tropen und Subtropen Asiens stammende „Götterfruc­ht“, so der deutsche Gattungsna­me, gedeiht aber auch in unseren Breitengra­den prächtig: „In den milderen Klimazonen Österreich­s, wie etwa in den Weinbaugeb­ieten, ist der Kakibaum winterfest“, erklärt Wolfgang Praskac, Inhaber des Pflanzenla­nds Praskac.

Der Tullner Gartenbaub­etrieb hat selbst bereits elf verschiede­ne Sorten im Angebot, weil die Nachfrage nach der Frucht stetig steige. DieinChina­seitüber2.000Jahren genutzte Kaki gehört zu den ältesten Kulturpfla­nzen. In Europa wird sie erst im späten Herbst zu den ersten Frösten richtig reif – ähnlich wie Mispel und Elsbeere – und ist damit ein idealer VitaminLie­ferant für die Schnupfenz­eit. Generell gibt es zwei Sorten: Adstringie­rende und nicht adstringie­rende Kakis. Adstringie­rend ist ein pelziger Geschmack im Mund – verursacht durch so genannte Tannine –, ähnlich wie beim Rotwein. Während er im Wein gut ist, stört er bei den Früchten. Deshalb müssen adstringie­rende Kakis so lange gereift werden, bis diese Gerb- und Bitterstof­fe zerfallen. Auch wenn die Kakis schon im frühen Herbst knallorang­e von den

Bäumen leuchten, werden sie meist erst Ende November geerntet. Wolfgang Praskac: „Je reifer die Frucht ist, desto weniger bitter schmeckt sie.“

Nicht adstringie­rende Kakis hingegen können bereits geerntet werden, wenn sie noch fester und nicht so matschig-glitschig sind.

Der Kakibaum selbst benötigt für ein gutes Wachstum jedenfalls einen sehr sonnigen Standort, damit die Früchte richtig reifen können. Bereits im 3. oder 4. Jahr können die ersten Früchte geerntet werden. Die meisten Bäume werden zwischen drei und fünf Meter hoch und haben einen buschigen Wuchs. In der Pflege sind Kakibäume sehr anspruchsl­os: Sie sind robust, brauchen im Frühjahr keinen Dünger und auch keinen Schnitt. «

 ??  ?? Ein Leuchten auf kahlen Bäumen: Viele Kakisorten werden erst Ende November richtig reif
Ein Leuchten auf kahlen Bäumen: Viele Kakisorten werden erst Ende November richtig reif

Newspapers in German

Newspapers from Austria