Editor’s CHOICE
ENTDECKUNGEN DER WOCHE VON CHEFREDAKTEURIN MARLENE AUER
HAPPY
SPORT
COLLECTION
Didlda, didldum, didldoof! Jetzt ist es wieder passiert, diesen einen Song gehört, und obwohl ich so schnell wie möglich versucht habe, wieder wegzuhören, war der Wurm schon drin im Ohr. Sie kennen das? In der Früh ein Lied gehört, und der ganze Tag ist versaut, weil man es einfach nicht mehr aus den Kopf kriegt. Da kann sogar ein Song, den man prinzipiell eh mag, richtig nervig werden. Aber wieso nur? Warum lassen einen manche Melodien einfach nicht mehr in Ruhe?
Ich hatte vor Jahren das Vergnügen, von Musikforscher Walter Deutsch erklärt zu bekommen, wieso volkstümliche Musik so populär sei: Weil wir praktisch jeden Song schon „kennen“. Oft ist es tatsächlich ein Schlager aus den 30ern oder 40ern, aber IMMER ist die Melodie derart einfach, dass der Hörer den Refrain zu Ende denken kann, noch bevor er ihn zum ersten Mal bis zu Ende hört. Denn es ist diese „Eigenleistung“, die, wie die Psychologie uns lehrt, den Menschen so richtig anfixt. Also das Wort „anfixen“hat Professor Deutsch so natürlich nicht verwendet,
Von
Andreas Russ-Bovelino
aber es beschreibt den Mechanismus perfekt. Und wie eine Studie der renommierten britischen Durham University kürzlich zeigte, hat Walter Deutsch damit auch gleich das Ohrwurm-Prinzip vorweggenommen. Denn nach einer Untersuchung an 3.000 Probanden in London ist es amtlich: Genau diese „Eigenleistung“in Kombination mit einer möglichst einfachen Melodie bringt uns dazu, den Song danach immer und immer wieder in Gedanken durchzuspielen. Am schlimmsten ist es, wenn man das Lied nicht bis zu Ende hört, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich festsetzt, signifikant an.
Was dagegen hilft? Den Song noch einmal bis zum Ende durchhören, sagen die Forscher. Manchen Teilnehmern half auch ein „Heilungs-Lied“, wobei dabei die Gefahr besteht, dass sich genau dieses dann als Ersatz in unserem geistigen Ohr breitmacht. Eine Studie der Universität Reading brachte dagegen einen erstaunlichen Schutzschild vor dem musikalischen Quälgeist aufs Tapet: Kaugummi! Wer kaut, wird wesentlich seltener vom Ohrwurm befallen.
Hier schreiben Autoren und Redakteure abwechselnd über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftigen.
Pinguine auf Wanderschaft. Die Wiener „Kexfabrik“in der Dr. Natterergasse 6 bietet nicht nur für die Hauptsaison klassische und originelle Keksausstecher, sondern das ganze Jahr über. Mond, Sterne und Weihnachtsbäume, eh klar. Aber eben auch „Pinguinkex“, „Flamingokex“„ Österreichkex“oder gar die Venus von Willendorf – die Kexfabrik im zweiten Bezirk inspiriert auch auf Instagram/kexfabrik.