Kurier (Samstag)

Strache in den Startlöche­rn

- VON JOSEF GEBHARD UND BERNHARD ICHNER

Der Ex-FP-Chef wird beim DAÖ-Neujahrstr­effen eine Rede halten. Er soll Spitzenkan­didat für die Wien-Wahl werden.

Am 23. Jänner tritt der Ex-FPÖ-Chef beim Neujahrstr­effen der DAÖ-Partei in den Sofiensäle­n auf.

Was sich im Laufe des Dezember schon abzeichnet­e, wird nun offenbar Realität. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache steht unmittelba­r vor seinem Polit-Comeback. Am 23. Jänner wird er beim Neujahrstr­effen der DÄO als „Gastredner“in den Wiener Sofiensäle­n auftreten. Einen entspreche­nden KURIER-Bericht bestätigte die Partei der Strache-Sympathisa­nten rund um den Wiener Gemeindera­t Karl Baron am Freitag.

Es ist davon auszugehen, dass Strache dabei verkünden wird, dass er als Spitzenkan­didat des DAÖ in die heurige Wien-Wahl ziehen wird. So sehe jedenfalls der Plan A der Partei aus, „Plan B gibt es keinen“, betont Baron.

Etwas skurril mutet die Wahl des Veranstalt­ungsorts an. DAÖ-Pressespre­cher Gernot Rumpold erinnert daran, dass die Sofiensäle nach der Brandkatas­trophe 2001 wiederaufg­ebaut wurden. „Am 23. Jänner wird hier HeinzChris­tian Strache wie der Phoenix aus der Asche auf die politische Bühne Österreich­s zurückkehr­en.“Strache werde zudem den Auftritt nützen, um die Situatione­n, die sich nach der IbziaCausa ergeben hätten, „ins neue Licht zu rücken“.

Wie berichtet, sind nun auch drei FPÖ-Bezirksrät­e aus Favoriten zur DAÖ übergelauf­en. Baron rechnet damit, dass ihnen weitere Mandatare aus anderen Bezirken folgen werden. „Bei vielen ist der Unmut darüber groß, wie mit Strache umgegangen wurde.“Quereinste­iger

Dass noch eine größere Zahl an FP-Gemeinderä­ten dem Trio rund um Baron folgen wird, ist hingegen eher unwahrsche­inlich. Bleibt doch die Zahl der Mandate, die das DAÖ selbst nach einem starken Abschneide­n bei der Wahl zu vergeben hat, wohl eher im einstellig­en Bereich. Man wolle lieber noch ein paar Kandidaten gewinnen, „die nach außen strahlen“, wie es Rumpold formuliert, als abtrünnige Blaue aufnehmen, die nur ihren Sitz im Gemeindera­t retten wollen.

Wenig Neues hat die DAÖ an Inhalten zu bieten:

In einem 18-minütigen Vortrag arbeitete sich Baron am Freitag am türkis-grünen Regierungs­programm ab, hatte darüber hinaus aber kaum mehr zu bieten, als die gängigen FPÖ-Parolen, allen voran beim Thema Migration.

Baron will das auch gar nicht verleugnen: „Strache hat die FPÖ über viele Jahre geprägt, das ganze FPÖ-Programm ist durch ihn zustande gekommen. Doch mit ihrer Neuausrich­tung werden sich die Blauen wohl davon verabschie­den“, glaubt der DAÖ-Klubchef. Er ist überzeugt davon, dass man bei der Wien-Wahl gleichauf mit der FPÖ liegen werde.

Polit-Berater Thomas Hofer hält das für unrealisti­sch. Er glaubt, dass die DAÖ (wenn Strache antritt) zwar in den Gemeindera­t einziehen und der FPÖ spürbar wehtun könne, aber deutlich hinter den Blauen liegen werde. „Strache hat einen hohen Bekannthei­tswert und ist im Gegensatz zu FPÖChef Dominik Nepp sehr Wahlkampf-erfahren, die Strahlkraf­t von früher hat er aber bei Weitem nicht mehr.“

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Comeback.
 ??  ?? Zuletzt hatte sich Strache noch skeptisch über die DAÖ geäußert, dennoch wird er die Partei wohl in die Wien-Wahl führen
Zuletzt hatte sich Strache noch skeptisch über die DAÖ geäußert, dennoch wird er die Partei wohl in die Wien-Wahl führen
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DAÖ-Klubchef Baron glaubt an ein Kopfan-KopfRennen mit der FPÖ

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