Kurier (Samstag)

So leben Österreich­s Handballer

- PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Sieben Trainings pro Woche und überschaub­are Gagen

Der erste Verlierer der HeimEM Euro möglich. Prinzipiel­l gilt, und individuel­le Trainingsp­läne stand bereits vor Anpfiff dass Rückraumsp­ieler oder ausarbeite­n. Viele fest. Deutschlan­d-Legionär Torleute „wertvoller“sind als Spieler absolviere­n eine Ausbildung, Alexander Hermann brach etwa Außenspiel­er. Gleiches ein Studium oder sich im Abschlusst­raining den gilt für Linkshände­r, weil es sind halbtags beschäftig­t. Üblicherwe­ise Mittelfußk­nochen, Nachrücker weniger gibt. Gagenkaise­r in wird fünf Mal pro Daniel Dicker von der Österreich­er sind noch immer Woche am Abend trainiert, HSG Graz ist der neunte Spieler die Vorarlberg­er Klubs aus dazu kommen ein bis zwei aus der heimischen Liga Hard und Bregenz, wo einzelne Vormittags­einheiten in der im 16-Mann-Kader. Topspieler mit bis zu 8.000 Kraftkamme­r, die die Spieler

Für sie ist die EM vor Euro entlohnt werden. selbststän­dig absolviere­n. Heimpublik­um zur Primetime Bei den Topklubs in Spanien, (ORF1) nicht nur die Frankreich und Krönung der bisherigen Karriere, Deutschlan­d ist für Handballer sondern im Idealfall das große Geld zu machen. auch ein Sprungbret­t für die Die Ausnahmesp­ieler weitere Laufbahn als Profi. der Vereine verdienen – ebenfalls Nur im Ausland lässt es sich abhängig von der Spielposit­ion als rot-weiß-roter Handballer – bis zu 30.000 Euro wirklich gut vom Sport leben. im Monat. Oft wird zudem Doch wie sieht ihr Alltag aus? auch die Unterkunft zur Verfügung gestellt.

Der Verdienst Ein durchschni­ttlicher Stammspiel­er in der österreich­ischen spusu LIGA kommt im Monat auf etwa 1.500 Euro netto. Kann man Nationalte­ameinsätze vorweisen, sind bis zu 3.000

Das Training Während etwa in Deutschlan­d ein VollprofiB­etrieb mit oft zwei Trainingse­inheiten pro Tag sichergest­ellt ist, müssen die österreich­ischen Vereine flexible

Das EM-Umfeld Die Bedingunge­n sind ideal. Im Hotel sind alle Zimmer auf einer Etage, der Weg zu den Physiother­apeuten ist kurz, ebenso die Anfahrt zur Halle. „Ansonsten gibt es bei uns keine Extrawürst­e“, sagt Patrick Fölser. Der Sportdirek­tor war bei der Heim-EM 2010 noch Kreisläufe­r. Vier aus dem damaligen Kader sind noch aktiv, fünf haben Jobs im Handball-Management gefunden. Andere sind Juristen, Apotheker oder Innenraumd­esigner.

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