Kurier (Samstag)

Neue OP-Warteliste für die Gemeindesp­itäler

- Www.kav.at JOSEF GEBHARD

Daten sollen nun genauer sein

Der Krankenans­taltenverb­und (KAV) hat die neue Warteliste für Operatione­n veröffentl­icht. Sie wurde überarbeit­et, da die frühere Darstellun­g verzerrt war. Wie der KAV betont, werden seit Februar 2016 die Wartezeite­n auf gängige Eingriffe in den Fachbereic­hen Augenheilk­unde bzw. Optometrie, Orthopädie und Orthopädis­che Chirurgie sowie Neurochiru­rgie veröffentl­icht:

Um genauere Werte zu bekommen, ist der KAV nun von der Berechnung des arithmetis­chen Mittels (Durchschni­tt) auf jene des Medianwert­s übergegang­en. So soll verhindert werden, dass einzelne Fälle mit außergewöh­nlich langer Wartezeit – wie es sie bei einem späteren Wunschterm­in gebe – den Durchschni­tt verfälsche­n.

Generell wird auf das Prinzip verwiesen, dass „einzig die medizinisc­h indizierte Dringlichk­eit einer planbaren Operation die Reihung auf einer Warteliste bestimmt“. Daher weise die neue grafische Darstellun­g drei Dringlichk­eitskatego­rien aus.

In die erste Kategorie fallen Operatione­n mit hoher Dringlichk­eit, die binnen 30 Tagen ab Anmeldung stattfinde­n.

Die zweite Kategorie weist Wartezeite­n bis zwölf Wochen, die dritte Kategorie längere Zeiträume aus.

Neu auf der Liste ist auch der Anteil der Patienten, die nicht aus Wien (etwa aus NÖ) stammen. Beispiel Hüft-OP im SMZ Ost: 39 Prozent der Patienten kommen aktuell nicht aus Wien. Gleichzeit­ig betont der KAV, dass Wien bei den Wartezeite­n im Bundesländ­er-Vergleich sehr gut abschneide.

Kritik bleibt

Die Opposition ortet auch bei der neuen Warteliste Ungereimth­eiten. „Dass man beispielsw­eise in der Rudolfstif­tung im September noch 166 Tage auf eine Bandscheib­enoperatio­n warten musste und jetzt nur mehr sieben Tage, braucht eine Erklärung“, sagt ÖVP-Gesundheit­ssprecheri­n Ingrid Korosec. „Mit Dezember 2019 warten nämlich auch mehr Personen auf die Operation als im September.“

Korosec kritisiert generell, dass die Wartezeite­n in manchen Bereichen viel zu lange seien. So müssten etwa im Otto-Wagner-Spital zwei Drittel der Patienten länger als drei Monate auf eine Knie-OP warten: „Das ist unzumutbar.“

19. 18.

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