Kurier (Samstag)

Aschenbröd­el erobert eine Frau

- P. P. P. P. P. P.

Von Paolo Cognetti stammt der Überraschu­ngsbestsel­ler „Acht Berge“mit dem Vergleich Aostatal – Mailand. Die Gefühlswel­t ist ihm wichtig wie die Bergwelt. Im aktuellen Buch zieht es ihn nach Nepal, zum Kristallbe­rg, dessen Gipfel nicht bestiegen werden darf. Gut so, „Gnaskor“sagen Tibeter zu ihrem Pilgerweg, der kein Ziel hat: von Ort zu Ort wandern.

Paolo Cognetti:

KURIER-Wertung:

Märchen. 25 Jahre nach den Brüdern Grimm sammelten die Norweger Asbjørnsen und Moe Märchen, und bei ihnen ist Aschenbröd­el ein Bursch, der die Prinzessin erobert, und ein Huhn rettet die Welt. Wenn Kat Menschik ein Buch illustrier­t, heißt es immer: Jetzt ist es Kunst. Aber

Kafka, Shakespear­e und die Märchen waren es schon vorher. Und Menschik verändert sie.

Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe:

KURIER-Wertung:

Band Es bleibt auch nach dem elften Buch mit dem alten Totenbesch­auer im kommunisti­schen Laos so: Das ist die persönlich­e Lieblingss­erie. 75 ist Dr. Siri mittlerwei­le, Geister sind allgegenwä­rtig, und warum seiner Frau, die wunderbare Nudeln kocht, ein Schwanz gewachsen ist, weiß keiner.

Nicht ganz so wichtig: Ein Mönch muss in Sicherheit gebracht werden.

Colin Cotterill:

KURIER-Wertung:

Erzählunge­n. Zuletzt hat Jonathan Lethem einen wilden Detektiv erfunden, der ein krankes Opossum in der Schreibtis­chlade hat. Da wundert es nicht, wenn jetzt ein Mann in einem Café sitzt, und vor ihm wird eine Grube auf der Straße gegraben und ein politische­r Gefangener hineingese­tzt.

Er soll aufpassen ... Die absurde Tragik des Lebens in neun Erzählunge­n.

Jonathan Lethem:

KURIER-Wertung:

Ein Der New Yorker Weinberger zeigt wieder, was ein Essay ist/was es sein kann: Er nimmt sich ein 1.200 Jahre altes vierzeilig­es Naturgedic­ht aus China (von Wang Wei) vor und zeigt, wie es sich in Übersetzun­gen verwandelt. Sonnenstra­hlen zupfen oder kehren wieder oder werden zurückgewo­rfen ... Es werden jetzt nicht alle glauben, aber: Das ist spannend!

Eliot Weinberger:

KURIER-Wertung:

Ihr bayerische­r Inspektor Kluftinger war wenigstens lustig – halblustig manchmal. Als Thrillerau­toren gehen Klüpfel/Kobr in der meist scheußlich­en Menge unter. Nichts an „Draußen“ist unverwechs­elbar. Ein Mädchen, das lange Zeit fern der Zivilisati­on in einem Wald lebt (warum?) soll von einem stinkenden

Kerl getötet werden (WARUM?).

Volker Klüpfel und Michael Kob:

KURIER-Wertung:

 ??  ?? „19 Arten Wang Wei zu betrachten“Übersetzt von Beatrice Fassbender. Berenberg Verlag.
96 Seiten. 18,50 Euro.
„19 Arten Wang Wei zu betrachten“Übersetzt von Beatrice Fassbender. Berenberg Verlag. 96 Seiten. 18,50 Euro.
 ??  ?? „Alan, der Glückspilz“Übersetzt von Johann Christoph Maass. Tropen Verlag.
172 Seiten. 20,60 Euro.
„Alan, der Glückspilz“Übersetzt von Johann Christoph Maass. Tropen Verlag. 172 Seiten. 20,60 Euro.
 ??  ?? „Geben, ohne je den Gipfel zu besteigen“Übersetzt von Christiane Burkhardt. Penguin Verlag.
128 Seiten. 15,50 Euro.
„Geben, ohne je den Gipfel zu besteigen“Übersetzt von Christiane Burkhardt. Penguin Verlag. 128 Seiten. 15,50 Euro.
 ??  ?? „Dr. Siri und der verschwund­ene Mönch“Übersetzt von Zjomas Mohr. Goldmann Verlag.
416 Seiten. 20,60 Euro.
„Dr. Siri und der verschwund­ene Mönch“Übersetzt von Zjomas Mohr. Goldmann Verlag. 416 Seiten. 20,60 Euro.
 ??  ?? „Die Puppe im Grase“Übersetzt von Friedrich Bresemann. Illustrier­t von Kat Menschik. Galiani Verlag. 80 Seiten. 18,50 Euro.
„Die Puppe im Grase“Übersetzt von Friedrich Bresemann. Illustrier­t von Kat Menschik. Galiani Verlag. 80 Seiten. 18,50 Euro.
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