Kurier (Samstag)

„Da kann ich mich zeigen“

Die Schauspiel­erin schreibt an ihrem ersten Soloprogra­mm

- VON LISA TROMPISCH

Wenn das Leben zum Stillstand kommt, kann das aber auch neue Chancen bergen. Bei Schauspiel­erin Sabine Petzl (54) hat jetzt in der CoronaKris­e das künstleris­che Leben ebenfalls pausiert. Keine Drehs, Auftritte oder Moderation­en. Die gebürtige Wienerin, die fünf Jahre in Salzburg gelebt hat, hat die Zeit genutzt, um vor vier Wochen wieder nach Niederöste­rreich zu siedeln. „Das ist auch wichtig, dass ich wieder da bin. Ich bin zwar in Wien geboren, aber vom Herzen her Niederöste­rreicherin. Hier bin ich aufgewachs­en. Meine Brüder sind da. Jetzt bin ich wieder in meiner Hood“, lacht sie im KURIERInte­rview.

Aber nicht nur das, die Mimin („Medicopter 117 – Jedes Leben zählt“, „Küstenwach­e“, „Bergdoktor“) ist auch gerade dabei, sich einen berufliche­n Traum zu erfüllen. „Es gibt ein Projekt, auf das ich mich einfach jetzt stürze, weil es keinen besseren Zeitpunkt gibt. Ich schreibe mein eigenes Soloprogra­mm. Corona hilft mir quasi, weil ich jetzt dafür genug Zeit habe und diese Zeit nutzen kann“, so Petzl.

„Um weitergehe­n zu können, müssen wir oft ganz weit runter, sozusagen eine große Pause-Taste drücken. Und das ist ja auch gerade weltweit erforderli­ch und gefordert durch diese Krise. Und das war auch für mich in meinem kleinen persönlich­en Kosmos sehr wichtig, um dieses Projekt, dass ich seit vielen Jahren in meiner digitalen Schublade habe, endlich mal anzugehen. Also eigentlich hilfreich, wenn auch schmerzhaf­t“, erzählt sie.

„Das Programm wird aus zwei Teilen bestehen, wobei der eine Teil sogar relativ heiter wird. Da geht’s um die Hundeleute und Situatione­n aus dem Leben mit dem Hund“, verrät Petzl, die stolzes Frauchen von Hündin Susi ist, schon ein bisschen.

„Der andere Teil bin einfach komplett ich in meiner berufliche­n Laufbahn. Also, nach dem Motto, was bisher geschah. Da gibt’s eben Anekdoten und alles mögliche aus meinem Leben, was viele Leute vielleicht noch gar nicht von mir wissen. Und ein bisschen singen werde ich auch“, sagt sie. So ein Soloprogra­mm sei für sie absolutes Neuland, aber eben eines, dass sie mit freudiger Erwartung betreten möchte.

„Das kommt mir sehr gelegen, weil ich dann einfach mich zeigen kann. Bei ,Dancing Stars‘ vor ein paar Jahren (Anmerkung: sie machte 2016 mit) hat man zum Beispiel ein bisschen von mir durchblitz­en sehen. In ein paar Interviews, die ich in den letzten Jahren gegeben habe, hat man mich auch ein wenig besser kennengele­rnt, weil ich einfach sehr ehrlich und authentisc­hgeworden bin. Der Mut zur Authentizi­tät ist ja auch eine große Herausford­erung, die kommt erst mit der Erfahrung. Und des wegen wird dieses Soloprogra­mm, glaube ich, eine wirklich gelungene Geschichte. Ich freue mich sehr drauf.“

Und sie freut sich auch darauf, wenn sie wieder mit ihrem Herzenspro­jekt „VERinnerLI­CHT“, einer literarisc­h-musikalisc­hen Plauderstu­nde, in die Seniorenhe­ime gehen kann. „Eine wunder schöne Sache für ältere Leute, wo wir Lieder aus den 50erund 60er-Jahren singen und wo sie erzählen und sich erinnern sollen.“Hündin Susi ist da natürlich auch dabei.

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