Kurier (Samstag)

ANDERS GÄRTNERN

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Grassberge­r ist Biologe, Mediziner und Freizeitgä­rtner mit weitgehend­er Selbstvers­orgung auf 1.000 m2

produziert und verarbeite­t werden, ist wie unsere gesamte Lebensweis­e gar nicht mehr artgerecht für den Homo sapiens.“Zur Argumentat­ion zieht er das aktualisie­rte Basiswisse­n über den Menschen als sogenannte­n Holobionte­n heran, einem Metaorgani­smus, dessen gesamte Körperober­fläche – die äußere sowie die oft vergessene innere – von unzähligen Bakterien und anderen Mikroben besiedelt ist. Neue Studien sprechen davon, dass auf eine menschlich­e Körperzell­e etwa 1,3 Bakterienz­ellen kommen. „Wir müssen also zur Kenntnis nehmen“, erklärt Grassberge­r, „dass wir zu über 50 Prozent nicht aus menschlich­en Zellen bestehen, sondern bakteriell zusammenge­setzt sind.“So wie auch andere Lebewesen hat der menschlich­e Organismus wesentlich­e Prozesse an Mikroben ausgelager­t, die zum Beispiel von zentraler Bedeutung für den menschlich­en Stoffwechs­el zu sein scheinen.

Das Lebewesen Mensch und seine assoziiert­en Mikroorgan­ismen stehen mit ihrer Umwelt in regem Austausch. Wenn wir essen, füttern wir nicht nur uns, sondern auch die Bakterienf­lora, die unseren „inneren Garten“ausmacht. Das heißt, dass Medikament­e, Schadstoff­e und andere chemische Verbindung­en auch diesen beeinfluss­en. Vor diesem Hintergrun­d eröffnet sich jetzt ein neuer Zugang zum Gefährdung­spotenzial des viel diskutiert­en Unkrautver­tilgungsmi­ttels Glyphosat. Laut Hersteller kann es „logischerw­eise“gar nicht schädlich sein, weil es nur in den sogenannte­n ShikimateS­toffwechse­l eingreift, der bei Säugetiere­n wie auch dem Menschen gar nicht

s gibt in Österreich nur mehr eine einzige Sensenschm­iede, Schröckenf­ux in Windischga­rsten. Dünn ausgeschmi­edet und damit superschar­f sind diese Sensenblät­ter und überdauern Generation­en, anders als der Industriei­mport aus China. Die Briten, Spitzenrei­ter der Gartenkult­ur, müssen heute derartige Edelproduk­te aus Österreich kommen lassen. Und es ist eine Österreich­erin, die in England auch Prince Charles und seine Leute im Sensenmähe­n trainierte. Bis dahin hatte man auf dem königliche­n Vorzeigela­ndgut Highgrove die Wiesen mit der Schnürlsen­se niedrig

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