Baubranche im Aufwind
Nach dem coronabedingten Tief erholt sich die Bauwirtschaft langsam wieder. Die Wohnungspreise verlieren an Dynamik, obwohl die Nachfrage nach wie vor hoch ist.
„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien übersteigt in weiten Teilen Europas immer noch das Angebot“, sagt Remax-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Allerdings verzeichnen die Verkäufer von Wohnimmobilien in Europa Einbußen. Wohnungen sind dabei stärker von einem Preisrückgang betroffen als Einfamilienhäuser, Kauf- und Mietpreise verlieren an Dynamik. Die schlechtere Finanzsituation sowie generelle Unsicherheit durch die Pandemie und Kurzarbeit wirken sich preisdämpfend aus. Allerdings ist die Situation in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter 2500 RemaxMaklern. Starke Rückgänge sehen die Experten in den nächsten sechs Monaten in Griechenland (-8,8 Prozent), in Spanien (-6,8 Prozent) und Italien (-5,0 Prozent). WenigerstarksinddieerwartetenRückgänge in der Schweiz (-1,5 Prozent) und in Deutschland (-0,9 Prozent). In den Niederlanden wird ein Plus von rund 0,9 Prozent erwartet. Die Bank Austria hat in ihrem Konjunkturindikator erhoben, dass sich zwar die Stimmung in der österreichischen Industrie zu Beginn des zweiten Halbjahres nach dem coronabedingten Allzeittief im April gebessert hat, während es Rückschläge in der Baubranche gegeben hat. Denn im April lag die Produktion der Baubranche im Euroraum wegen der EinschränkungendurchdenLockdownnoch deutlich stärker unter dem Niveau des Vorjahres, da die Unternehmen mit geschlossenen Baustellen und Lieferproblemen beim Material zu kämpfen hatten. Doch nun erholt sich die Bauwirtschaft sowohl im Euroraum als auch in Österreich langsam wieder. Das geht aus einer aktuellen Erhebung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, hervor. Die Betriebe hätten schon beinahe wieder das Vorkrisenniveau in Sicht. Im Juni konnte ein Anstieg der Produktion um vier Prozent im Vergleich zum Vormonat erzielt werden, geht aus den Daten von Eurostat hervor. Damit liegt das Minus im Vergleich zum Vorjahr bei knapp sechs Prozent.