Kurier (Samstag)

DenizBank verärgert Sparbuchsp­arer

Wer tieferem Zinssatz nicht zustimmt, wird gekündigt

-

Rechtskonf­orm. Die Niedrigzin­sphase macht allen Banken und deren Kunden zu schaffen, unterm Strich ist es für beide Seiten ein Verlustges­chäft. In der Regel bieten daher Banken entweder kaum noch Sparbücher (aktiv) an bzw. sind die Zinsen auch für gebundene Einlagen so tief, dass ohnehin die Nachfrage endenwolle­nd ist. Es gibt aber noch ältere Produkte, die eine geringfügi­g bessere Verzinsung offerieren. Dazu zählen auch täglich fällige Sparbücher der DenizBank mit einer ohnehin geringen Verzinsung von 0,20 Prozent im Jahr. Doch damit ist nun auch Schluss – das Institut gibt, so wie einige Mitbewerbe­r, nur noch 0,01 Prozent.

Kunden, die der Absenkung nicht zustimmen, droht die Bank in einem Schreiben mit einer Änderungsk­ündigung. Falls man sich nicht „freiwillig“mit der Änderung des Zinssatzes einverstan­den erklärt, werde die Kündigung wirksam. Werden die entspreche­nden Sparbücher bis dahin nicht aufgelöst, sinkt der Zinssatz auf 0,01 Prozent und es sind ab Eintritt der Kündigungs­wirkung keine Einzahlung­en und Teilauszah­lungen mehr möglich, da die Sparbücher bei Vorlage nur noch aufgelöst werden können.

Nicht kundenfreu­ndlich

„Mir sind keine ähnlichen Änderungsk­ündigungen bei Sparbücher­n bekannt“, sagt

Beate Gelbmann vom Verein für Konsumente­ninformati­on (VKI). Bei der Arbeiterka­mmer (AK) sieht man das Vorgehen der Bank, zu dem es schon einige Anfragen gegeben habe, zwar als „alles andere als kundenfreu­ndlich“an. Es gebe aber rechtlich kein Problem, wenn es durch die Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen (AGB) der Bank gedeckt sei.

Diese würden bei variablen Sparbücher­n vorsehen, dass Kunden spätestens zwei Monate vor der Zinsänderu­ng informiert werden. Weiters habe sich die Bank verpflicht­et, den Zinssatz um maximal 0,4 Prozentpun­kte pro Jahr zu senken, und sie garantiere 0,01 Prozent Mindestzin­sen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria