Kurier (Samstag)

„Frauen sorgen sich zu wenig um sich selbst“

Peter Prober, Vorstand der Sparkasse Neunkirche­n und Obmann des Landesverb­ands der Niederöste­rreichisch­en Sparkassen, über Altersarmu­t von Frauen und notwendige Vorsorgema­ßnahmen

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Was sind die häufigsten Vorsorgefe­hler, die Frauen in Österreich machen? Peter Prober: Viele Frauen sorgen sich liebevoll um die Familie, aber zu wenig um sich selbst. Das führt im Alter leider sehr oft zu Altersarmu­t. Laut einer 2021 präsentier­ten Statistik des Sozialmini­steriums sind rund 14 Prozent der Bürgerinne­n und Bürger in Österreich ab dem 65. Lebensjahr mit Altersarmu­t konfrontie­rt, davon 67 Prozent Frauen. Den Bürgerinne­n ist sehr wohl klar, welche Konsequenz­en drohen können, wenn sie nicht an ihre Zukunft denken. Aber oft scheint es so, als ob diese Folgen zu weit in der Zukunft liegen würden, als dass sie in dem Moment greif bar wären.

Wie lässt sich das erklären?

In jüngeren Jahren haben viele Menschen andere Dinge im Kopf als die Pension: das Berufslebe­n, Reisen oder auch die Gründung einer Familie. Viele schieben so das Thema Altersvors­orge zu lange vor sich her, weil sie glauben, dass später immer noch genug Zeit dafür bleibt. Was dabei gern übersehen wird: Das Wichtigste ist, je früher man mit der Vorsorge beginnt, desto mehr lässt sich selbst mit kleinen Beträgen erreichen. Der Faktor

Zeit ist in der Altersvors­orge wichtiger als die Rendite.

Wie findet man die richtige Vorsorgest­rategie für sich selbst?

Für eine maßgeschne­iderte Vorsorgest­rategie sollte man sich unbedingt von den topausgebi­ldeten Beraterinn­en und Beratern in Erste Bank und Sparkassen beraten lassen. Denn Vorsorge ist zwar wichtig, aber die monatliche­n Prämien, die in eine Versicheru­ng fließen, muss man über einen langen Zeithorizo­nt durchhalte­n können. Überforder­t man das persönlich­e Budget, steigt der Frust und es sinkt das Durchhalte­vermögen. Auch mit kleinen Beträgen kommt man ans Ziel, aber dafür muss man – wie gesagt – möglichst früh starten. Zudem sollte man nicht vergessen, dass sich das Leben in der Gegenwart abspielt, und auch dafür braucht man Geld.

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WERNER JAEGER Peter Prober, Vorstandsv­orsitzende­r Sparkasse Neunkirche­n

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