Nicht an allem ist der Teamchef schuld
Rapids letzter Meistermacher Peter Pacult, 61, im Trainerduell mit Dietmar Kühbauer, 50. Die unter Pacult in Liga 1 aufgestiegene Klagenfurter Austria gegen Rapid. Länger als dieses Match aber wird Wellen schlagen, was am Sonntag am Wörthersee bei der Hauptversammlung des Fußball-Bundes geschieht. Wenn Leo Windtners zwölfjährige Präsidentschaft endet.
Droht Windtners Nachfolger Gerhard Milletich, 65, seitens der Landesfürsten aus Westösterreich (die erfahrenen Juristen stimmten nicht für den Burgenländer) gleich zu Amtsantritt Ungemach wegen vermeintlicher, verjährter finanzieller Ungereimtheiten in seiner einstigen Ära als SC-Parndorf-Präsident?
Hält Milletich zumindest heuer noch an Franco Foda fest? Oder setzt der neue Präsident schon bei den Länderspielen im November (Schauplatz ebenfalls Klagenfurt) einen Neuen auf die Teamchef bank?
So ernüchternd die Auftritte des A-Teams zuletzt waren – mit einem Trainerwechsel allein wird nicht gleich alles gut sein ...
... wenn diverse ÖFB-Auswahlen allein in dieser Woche vier von fünf Länderspielen (mit 4:13 Toren) verloren;
... wenn man bei Nachwuchsvergleichen selbst gegen Länder unterliegt, die nicht einmal über Fußballakademien verfügen;
... wenn junge Alt-Internationale von argen Defiziten bei der Trainerausbildung und praxisfernen Übungen reden. Und dies vorerst nur aus Rücksicht auf ihre in Nachwuchszentren kickenden Söhne noch nicht öffentlich vor Mikrofonen tun.
So würden zwar 14-Jährige auf das Verschieben von ViererAbwehrketten gedrillt werden, während man Stürmer in einer ganzen Woche „keine 15 Mal aufs Tor schießen“lasse und im Match am Sonntag dann meist als Erste austausche. Vielleicht ein Mitgrund, weshalb seit acht Jahren kein fürs ÖFB-Nationalteam Spielberechtigter mehr in der heimischen Bundesliga Schützenkönig geworden ist.
Der beste Torjäger von 1989, Peter Pacult, blitzte übrigens ab, als er sich um ein ÖFBNachwuchsamterl bewarb.