Kurier (Samstag)

Rote Corona-Ampel: Strengere Maßnahmen ab Montag

Salzburg. FFP2-Pflicht ausgeweite­t, Ausfahrtsk­ontrollen in St. Koloman

- VON ELISABETH HOLZER

Salzburg ist derzeit das einzige Bundesland, in dem die Corona-Ampel rot leuchtet. Dazu kommt die zweithöchs­te 7-Tages-Inzidenz Österreich­s − sie beträgt in Salzburg 204,4. Nur Oberösterr­eich steht mit 205,5 noch etwas schlechter da.

Beinahe in jeder Gemeinde gibt es aktive Fälle von Corona-Infektione­n, außerdem steigt die Zahl der Covid-Patienten in den Spitälern bereits wieder leicht. Zur Zeit müssen 48 Menschen im Krankenhau­s behandelt werden, 13 von ihnen auf Intensivst­ationen.

All das ist ein Grund für ÖVP-Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer, die Notbremse zu ziehen: Die FFP2-Maskenpfli­cht wird ab Montag wie in Wien auf den gesamten Handel ausgeweite­t − unabhängig vom Impfstatus. Auch bei körpernahe­n Dienstleis­tern wie etwa Friseurstu­dios ist nun wieder Maske zu tragen. Diese Maßnahme gilt vorerst zeitlich unbefriste­t.

Inzidenz von 1.122

Für die Gemeinde St. Koloman im Tennengau (Bezirk Hallein) gelten ab Montag zudem Ausfahrtsk­ontrollen: Die 7-Tages-Inzidenz liegt in der Gemeinde bei 1.122 − und das bei einer Durchimpfu­ngsrate von 41,7 Prozent, das ist die niedrigste landesweit.

Bis 31. Oktober heißt das für alle Personen, die die Gemeinde verlassen wollen: Sie müssen geimpft, genesen oder PCR-getestet sein, es gilt die 2,5-G-Regel. Damit sollen die „Infektions­ketten effektiv unterbroch­en werden“, begründete Haslauer.

Der Bezirk Hallein kommt als Ganzes vorerst um Ausreisebe­schränkung­en herum: Die 7-Tages-Inzidenz ist mit 402 zwar hoch genug und die Durchimpfu­ngsrate liegt mit 53 Prozent niedrig, allerdings sind die Intensivst­ationen im Bundesland derzeit zu sieben Prozent ausgelaste­t, die Grenze liegt bei zehn.

Für Salzburg liegen Auswertung­en über die Neuinfekti­onen vor, und zwar auf den Impfstatus bezogen: Laut Landesstat­istiker Gernot Filipp beträgt dieser Wert bei Ungeimpfte­n 400, bei Geimpften 75, da es auch immer wieder Impfdurchb­rüche gibt. Am auffälligs­ten ist das bei Jugendlich­en: Bei nicht immunisier­ten 15- bis 19-Jährigen beträgt die Inzidenz 796, bei Immunisier­ten 110. Solche Unterschie­de lassen sich auch im Bezirksver­gleich ablesen: Hallein hat bei Ungeimpfte­n eine Inzidenz von 712,4, bei Immunisier­ten 126,1.

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