Christian Rosa, einst gehypter Kunststar aus Wien, in USA als Fälscher gesucht
Kunst. Seine Karriere schien fast zu gut, um wahr zu sein: Der aus Wien stammende Maler Christian Rosa war eine Weile der Liebling der Sammler, wurde auf Partys mit Stars wie Pamela Anderson herumgereicht. Talent-Scouts rissen dem Künstler mit österreichischen und brasilianischen Wurzeln, der an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Daniel Richter studiert hatte, seine Bilder förmlich aus den Händen – nicht selten, um sie dann mit Profit auf dem Auktionsmarkt weiterzuverkaufen: 209.000 USDollar erzielte ein Werk im November 2014 bei Christie’s.
Dann wurde es eher still um Rosa. Nun taucht der Name des Künstlers – mit vollem Namen Christian Rosa Weinberger – in einer Anklageschrift des New Yorker Staatsanwalts auf, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Rosa, heißt es darin, soll mit einem Komplizen Kunstfälschung betrieben haben.
Es geht um vier Blätter, die Rosa ab 2018 als Werke des bekannten US-Künstlers Raymond Pettibon auf den Markt gebracht haben soll. Als Käufer nach Echtheitszertifikaten gefragt hätten, soll Rosa auch diese angefertigt und dabei Pettibons Unterschrift gefälscht haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Flucht aus L.A.
Rosa hatte zuletzt in Los Angeles gelebt und soll laut Staatsanwaltschaft versucht haben, mit dem Erlös aus dem Verkauf der gefälschten Kunstwerke eine Hypothek auf sein dortiges Haus zu bezahlen.
Als das Branchenmagazin Artnet im Jänner erstmals über den Verdacht berichtete, verließ Rosa allerdings die USA, sein Aufenthaltsort ist derzeit unbekannt. Sollte er gefasst und schuldig gesprochen werden, würden ihm Medienberichten zufolge bis zu 20 Jahre Haft.