CAFÉ BELLARIA
Im „Café Bellaria“wurden keine Pressekonferenzen abgehalten. Und wenn internationale Kamera-Teams nach der typischen Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre suchten, dann sicher nicht im „Café Bellaria“. In diesem Café gab’s stattdessen Franz-AntelStammtische. Voriges Jahr gingen die Betreiber dann in Pension und an dem Lokal zwischen Parlament, Justizpalast und Naturhistorischem Museum herrschte reges Interesse – auch internationaler Fastfood-Ketten. Bekommen haben es aber Rubin Okotie – Ex-Nationalspieler und Betreiber eines Lokals im Servitenviertel – und der Szene-Gastronom David Figar. Sie verliehen dem Ort ein frisches, cooles Design, das Alt mit Neu verbindet, engagierten mit Fabian Kalal einen der besten und kreativsten Barkeeper und konzipierten eine der wohl tollsten Frühstücks-Karten, die man in Wien derzeit bekommen kann. Und nicht nur das, auch tagsüber und abends wird toll gekocht: Zartes, und erfreulicherweise nicht überwürztes Bio Beef Tatar, kommt mit perfekt mariniertem Caesar Salad, wachsweichem Dotter, Salzkapern und Sauce Américaine extra-klassisch auf den Tisch (16 €). Überraschend gut dann der Salat aus weißem und rotem Chicorée mit gerösteten Walnüssen, Gorgonzola, Birnenstückchen und Weintrauben – was für ein toller Salat (11 €)! Burger und Bowls kann man im neuen Bellaria zwar auch bekommen, aber eben auch „echte“Gerichte wie sous-vide gegarte Entenbrust mit flaumigen Gnocchi und gegrillten Salatherzen, großartig (23 €). Das „Café Bellaria“will ein modernes Kaffeehaus sein – und das gelingt ihm ganz schön gut. Von Florian Holzer
Wien 1, Bellariastr. 6, 01/522 60 85, Mo–Mi 7.30–24, Do 7.30–1, Fr 7.30–2, Sa 9–2, So 9–24, cafebellaria.at
Kürbis schön und gut, aber Ihnen fällt nichts ein, außer cremige Suppe? Dann rollen Sie doch einmal Gnocchi draus. Den Kürbis – z. B. einen halben Hokkaido – in Spalten schneiden, auf ein Backblech legen, bei 200° C so lange braten, bis er weich ist. Aus der Schale in eine Schüssel löffeln, idealerweise sind es jetzt 250 g Püree. Das Püree mit 250 g Ricotta, einem Ei, 150 g glattem Mehl und 20 g Maisgrieß vermischen, mit Salz und Muskatnuss würzen, 20 Minuten ziehen lassen. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche daraus 4-5 Stränge formen, 2 cm dick. 2 cm Stücke abtrennen, in zart kochendem Salzwasser garen, bis sie aufsteigen. Inzwischen Butter mit ein paar Salbeiblättern erhitzen, salzen, die Gnocchi darin schwenken. Mit Parmesan betreut servieren, oder als Beilage zu zarten Wildgerichten wie rosa gebratenem Rehrücken.