Immobilien-Maklerin Irene Rief-Hauser gibt einen Einblick in die aktuelle Marktlage.
Der Immobilienmarkt ist wie jede andere Branche auch, von Krisen wie dem derzeitigen Krieg in der Ukraine beeinflusst. Meist führen Krisen auch zu Preissteigerungen. Warum es aber gerade in Krisenzeiten sinnvoll ist, in Immobilien zu investieren, worauf man achten sollte, wenn man sich um ein neues Eigenheim umschaut und was bei der Finanzierung zu beachten ist, erklärt Irene Rief-Hauser, Geschäftsführerinder„Immobilienboutique“Feine Immobilien.
Der Ukraine-Krieg hat weitreichende Folgen, auch für den Immobilienmarkt. Die Benzinpreise sind stark gestiegen und die Inflation wird wahrscheinlich weiter steigen. Wie kann sich dies auf die heimischen Immobilien-Preise auswirken?
Irene Rief-Hauser: Energiesowie Rohstoffknappheit sind die entscheidenden Risikofaktoren für die Immobilienwirtschaft und beides kann sich rechnerisch leider nur in Richtung Preissteigerungen
auswirken. Ein weiteres Problem könnten Lieferverzögerungen von Baustoffen bzw. bestimmten Produkten bei Bauund Ausstattungsqualitäten sein.
Ist es in Anbetracht der aktuellen Krisenlage ratsam in Immobilien zu investieren?
Und ob. Gerade in Krisenzeiten waren und sind Investments mit nachhaltiger Wertsicherung beliebt und das zurecht. Ein Immobilienobjekt mag in der Bewertung Schwankungen unterliegen, hat aber einen bleibenden Wert.
Ein Eigenheim bleibt für viele ÖsterreicherInnen weiterhin ein wünschenswertes Ziel. Mit dem Hintergrund der aktuellen Immobilienpreise, wo findet man die besten Angebote?
Generell gilt, dass entweder Quadratmeter oder Lage optimiert werden können. Je beliebter und entsprechend teuer die Lage, desto weniger Wohnfläche gibt es für das Gesamtbudget.
Ratsam für KaufinteressentInnen ist es jedenfalls, die subjektiven Bedürfnisse nach Infrastruktur, Anfahrtswegen und Lifestyle ehrlich bei sich abzufragen, bevor man Inseraten, mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlägen oder Trends folgt. Und auch wenn Wohnungssuchende das nicht gerne hören – Lebenszyklen sind heutzutage dynamischer als in den Generationen davor, d.h. der aktuelle Immobilientraum ist selten für ein ganzes Leben passend. Entsprechend gilt es abzuwägen – kann ich das Objekt verkleinern/vergrößern? Eventuell vermieten? Auch verändern sich oftmals die beruflichen bzw. schulischen Wegstrecken. Sich krampfhaft an eine Mikrolage zu binden, habe ich selten als langfristiges Erfolgsrezept erlebt, man ist dadurch dem Angebot quasi ausgeliefert. Das beste Angebot ist daher jenes, welches möglichst viele