Kurier (Samstag)

Die letzten Tage der „Sunken City“

Donauinsel. Ab Oktober wird der Uferabschn­itt an der Neuen Donau saniert. Im Frühling soll der erste Teil fertiggest­ellt sein. Von dem bisherigen Areal wird allerdings nicht viel übrig bleiben

- VON ANNA PERAZZOLO So soll die „Sunken City“in Zukunft aussehen Einige Lokale entlang der Freizeitme­ile sind bereits geschlosse­n

Für die „Sunken City“hat das letzte Stündchen geschlagen. In etwas weniger als zwei Wochen – Anfang Oktober – beginnen die Umbauarbei­ten. Danach wird von dem Uferabschn­itt, wie ihn die Wienerinne­n und Wiener kennen, nicht mehr viel übrig bleiben.

Als renovierun­gsbedürfti­g galt das Areal schließlic­h schon seit längerer Zeit. Mit dem Brand der „Sansibar“im Jahr 2020 war das dann offensicht­lich. „Nach 40 Jahren intensiver Nutzung wären große Investitio­nen in die Infrastruk­tur nötig“, heißt es dazu vonseiten der Stadt. Stattdesse­n wird neugestalt­et.

Keine sanfte Sanierung

Eine sanfte Sanierung ist deshalb nicht zu erwarten. Das Ufer, das derzeit von Lokalen gesäumt wird, soll künftig besseren Zugang zum Wasser bieten. Radweg und Gastronomi­e kommen vom Ufer weg. Stattdesse­n wird es dort eine Holzplattf­orm, Sitz- und Liegefläch­en sowie mehr Grün geben. Zusätzlich wird die Zahl der gastronomi­schen Betriebe drastisch reduziert. Die derzeitige­n Lokale – bisher waren es immer 10 bis 14 – werden abgebroche­n, sagt

Marin Jank vom Wiener Gewässer-Management. Sowohl die an Land als auch die auf dem Wasser. An ihre Stelle treten drei feste Lokale: Ein Kulturkios­k, ein Café und ein Sportkiosk. Zwei davon sollen ganzjährig geöffnet bleiben. Ergänzt werden soll das Angebot, wie beim Copa

Beach, durch temporäre Food Trucks. Eine Ausnahme gibt es aber: „Der Bootsverle­ih ist das einzige Lokal, das bleiben wird“, sagt Jank.

Nach dem Umbau soll die „Sunken City“nicht mehr nur während der Sommermona­te, sondern ganzjährig bespielt werden. Dafür soll auch die Fußgängerb­rücke künftig ganzjährig passierbar sein. Die Umbauarbei­ten werden – wie beim Copa Beach – in drei Abschnitte­n vollzogen (siehe Grafik). Von Oktober bis Mai wird gearbeitet, den Sommer über werden die noch bestehende­n Lokale bespielt. „Einige der alten Lokale

bleiben vorübergeh­end stehen“, sagt Jank. Der erste der drei Bauabschni­tte, der mit Anfang Oktober beginnt, betrifft den Bereich oberhalb des Bootsverle­ihs. „Die mit Lokalen verbaute Promenade soll „geöffnet“werden, stattdesse­n entstehen ein Freibereic­h und der Kulturkios­k.

Obwohl es bis zum Beginn der Bauarbeite­n noch zwei Wochen dauert, sind die Fenster der Lokale „Oriental Garden“und „Genuss.Fluss“schon jetzt zugenagelt. Und auch ein Müllcontai­ner steht schon bereit. Mit Baubeginn Anfang Oktober wäre es sonst knapp geworden, sagt Jank.

Neuer Name gesucht

Dieser erste Bauabschni­tt soll im Frühling 2024 fertiggest­ellt werden. Mit dem zweiten soll im Herbst darauf begonnen werden. Ob die folgenden Abschnitte jeweils in den darauffolg­enden Jahren fertiggest­ellt werden können, werde sich erst zeigen.

Unklar waren lange Zeit auch die Kosten. Bei der Präsentati­on des Projekts im vergangene­n Jahr rechnete die Stadt mit 15 Millionen Euro. Diesen Sommer war aber nicht sicher, ob das standhalte­n würde. Mittlerwei­le wurde die Zahl auf 26 Millionen Euro nach oben korrigiert.

Standhalte­n wird übrigens auch der Name nicht. „Sunken City“soll der Uferabschn­itt künftig nicht mehr heißen, sagt Jank. Einen Vorschlag gebe es aber noch nicht. Bis die Arbeiten 2026 abgeschlos­sen werden sollen, bleibt aber auch noch etwas Zeit.

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