Rätsel um Sturmgewehr blieb ungelöst
Huber tötete mit einem StG 77, Teile davon stammen aus einer Kaserne in Kärnten
Ermittlungen. Das Gewehr lag am Ufer des Lassingbaches in Annaberg, vermutlich vom Hochwasser an Land gespült. Ein Anrainer hatte das Sturmgewehr 77 (StG 77) zufällig entdeckt.
Neun Monate zuvor hatte Alois Huber mit dieser Waffe auf einen CobraBeamten gefeuert und ihn getötet. Auf seiner Flucht durch die Wälder warf der Amok-Schütze das StG 77 samt Schalldämpfer und Hülsenauffangsack schließlich weg.
Jahrelang stellten sich Fahnder die Frage, wie der Wilderer an die Waffe kommen konnte, denn der Privatbesitz eines voll automatischen Sturmgewehres ist in Österreich eigentlich verboten.
Seriennummer entfernt
Auch das Abwehramt des Bundesheeres war in die Ermittlungen involviert, weil die kriminaltechnischen Untersuchungen des Gewehres
doch einige Hinweise brachten. Fest steht, dass zumindest Teile der Tatwaffe aus Beständen der Armee stammen. Das Gehäuse und der Lauf dürften aus einem Militärdepot in Kärnten entwendet worden sein. Diese beiden Teile – das StG 77 besteht aus drei Baugruppen – waren schon ausgeschieden worden und hätten in weiterer Folge vernichtet werden sollen. Doch dazu kam es nie
Ob auch der Verschluss aus einer Kaserne gestohlen wurde, ist hingegen weiterhin unklar. Die Seriennummer war weggefeilt worden, möglicherweise von Huber selbst.
Ermittler glauben, dass sich der Mehrfachmörder die Waffenteile am Schwarzmarkt besorgt und diese anschließend zusammengebaut hatte. Wer hinter dem Diebstahl und dem Weiterverkauf stecken könnte, ist aber auch zehn Jahre nach der Wahnsinnstat noch ungeklärt.