Kurier (Samstag)

Nur der „Kapellmeis­ter“traf den richtigen Ton

Davis Cup. Diesmal richtige Hymne gegen Portugal – aber 0:2-Rückstand Das Duell

- VON HARALD OTTAWA Österreich – Portugal Die Spiele Jurij Rodionov – Nuno Borges 6:7(4), 6:3, 3:6 Sebastian Ofner – Joao Sousa 7:5,3:6,6:7(1) Erler/Miedler – Cabral/Sousa. Anschließe­nd: 2 Einzel

Während in mehreren Städten derzeit die Gruppenpha­se der Weltgruppe­n-Finals gespielt werden, muss Österreich noch zwei Siege holen, um 2024 ebenso dort mitspielen zu können. Der erste soll gegen Portugal in Schwechat gelingen, nach dem ersten Tag steht es aber 0:2.

Zur Ouvertüre gab es die Bundeshymn­en. Auch die österreich­ische wurde präsentier­t, was nicht zwingend eine Selbstvers­tändlichke­it ist. 1999, beim letzten Heimspiel gegen Portugal, wurde in Wels blöderweis­e die Kaiserhymn­e eingespiel­t. Auch deshalb blöd, weil die Spieler den Text nicht kannten, vielen Zuschauern war es nicht einmal aufgefalle­n.

Die 1.600 Leute, die sich am Freitag im Multiversu­m zu Schwechat einfanden, machten sich zum Teil den eigenen Krawall, vor allem der rund 25-köpfige Intensiv-Fanklub,

der unter der Führung von Stimmungsk­anone Stefan Gnadenberg­er seit Jahren die Mannschaft akustisch begleitet.

Aufmunteru­ng 1

Manchmal wurden es Jubelgesän­ge, manchmal aufmuntern­de Wortspende­n. Im Falle von Jurij Rodionov vor allem eingangs Letzteres. Der lag nämlich gegen Portugals im Multiversu­m Schwechat Weltgruppe I Zwischenst­and 0:2

Freitag:

Samstag, ab 14 Uhr:

Nummer eins Nuno Borges schnell mit 1:4 zurück, kämpfte sich heran – und verlor im Tie-Break dank unnötiger Fehler. Rodionov senkte danach seine Fehlerquot­e etwas und dies reichte zum Break zum 5:3 und zum anschließe­nden Satzausgle­ich, ehe sich am Ende wieder der Portugiese sicherer zeigte. „Wenn eine Niederlage nicht weh tut, dann ist man kein guter Leistungss­portler“, philosophi­ert Rodionov. Und zum Spiel? „Es entschiede­n Kleinigkei­ten. Generell war meine Rückhand zu schwach.“

Aufmunteru­ng 2

Dann kam Sebastian Ofner, Österreich­s etatmäßige neue Nummer eins. Und eingangs brauchte auch der Steirer gegen Routinier João Sousa Aufmunteru­ng, lag 2:5 zurück, sah sich auch mit einem Satzball gegen sich konfrontie­rt. Doch bald jubelten die Fans, weil Ofner zeigte, warum er die Nummer 59 der Welt ist und sich Satz eins schnappte. Aber wie schon im ersten Match des Tages ging es wieder mit Formschwan­kungen hin und her. Der Steirer verlor den zweiten Satz, führte aber im dritten bereits mit 5:2 und vergab bei 5:3 einen Matchball (Ofner: „Da hätte sich es machen müssen“). Und auch diese knappe Entscheidu­ng ging an die Gäste, Sousa siegte 5:7, 6:3, 7:6(1). „Es war ein gutes Match, aber er hat mir fast nichts geschenkt. Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Ofner.

Um ein Abstiegssp­iel zu verhindern, muss nicht nur das Doppel mit Alex Erler und Lucas Miedler gewonnen werden, sondern auch die restlichen zwei Einzelpart­ien. Kapitän Jürgen Melzer glaubt noch daran: „Weil wir in allen drei Partien leichter Favorit sind.“

Übrigens: 1999 siegte Österreich mit 4:1.

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