Nur der „Kapellmeister“traf den richtigen Ton
Davis Cup. Diesmal richtige Hymne gegen Portugal – aber 0:2-Rückstand Das Duell
Während in mehreren Städten derzeit die Gruppenphase der Weltgruppen-Finals gespielt werden, muss Österreich noch zwei Siege holen, um 2024 ebenso dort mitspielen zu können. Der erste soll gegen Portugal in Schwechat gelingen, nach dem ersten Tag steht es aber 0:2.
Zur Ouvertüre gab es die Bundeshymnen. Auch die österreichische wurde präsentiert, was nicht zwingend eine Selbstverständlichkeit ist. 1999, beim letzten Heimspiel gegen Portugal, wurde in Wels blöderweise die Kaiserhymne eingespielt. Auch deshalb blöd, weil die Spieler den Text nicht kannten, vielen Zuschauern war es nicht einmal aufgefallen.
Die 1.600 Leute, die sich am Freitag im Multiversum zu Schwechat einfanden, machten sich zum Teil den eigenen Krawall, vor allem der rund 25-köpfige Intensiv-Fanklub,
der unter der Führung von Stimmungskanone Stefan Gnadenberger seit Jahren die Mannschaft akustisch begleitet.
Aufmunterung 1
Manchmal wurden es Jubelgesänge, manchmal aufmunternde Wortspenden. Im Falle von Jurij Rodionov vor allem eingangs Letzteres. Der lag nämlich gegen Portugals im Multiversum Schwechat Weltgruppe I Zwischenstand 0:2
Freitag:
Samstag, ab 14 Uhr:
Nummer eins Nuno Borges schnell mit 1:4 zurück, kämpfte sich heran – und verlor im Tie-Break dank unnötiger Fehler. Rodionov senkte danach seine Fehlerquote etwas und dies reichte zum Break zum 5:3 und zum anschließenden Satzausgleich, ehe sich am Ende wieder der Portugiese sicherer zeigte. „Wenn eine Niederlage nicht weh tut, dann ist man kein guter Leistungssportler“, philosophiert Rodionov. Und zum Spiel? „Es entschieden Kleinigkeiten. Generell war meine Rückhand zu schwach.“
Aufmunterung 2
Dann kam Sebastian Ofner, Österreichs etatmäßige neue Nummer eins. Und eingangs brauchte auch der Steirer gegen Routinier João Sousa Aufmunterung, lag 2:5 zurück, sah sich auch mit einem Satzball gegen sich konfrontiert. Doch bald jubelten die Fans, weil Ofner zeigte, warum er die Nummer 59 der Welt ist und sich Satz eins schnappte. Aber wie schon im ersten Match des Tages ging es wieder mit Formschwankungen hin und her. Der Steirer verlor den zweiten Satz, führte aber im dritten bereits mit 5:2 und vergab bei 5:3 einen Matchball (Ofner: „Da hätte sich es machen müssen“). Und auch diese knappe Entscheidung ging an die Gäste, Sousa siegte 5:7, 6:3, 7:6(1). „Es war ein gutes Match, aber er hat mir fast nichts geschenkt. Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Ofner.
Um ein Abstiegsspiel zu verhindern, muss nicht nur das Doppel mit Alex Erler und Lucas Miedler gewonnen werden, sondern auch die restlichen zwei Einzelpartien. Kapitän Jürgen Melzer glaubt noch daran: „Weil wir in allen drei Partien leichter Favorit sind.“
Übrigens: 1999 siegte Österreich mit 4:1.