Kurier (Samstag)

Die Risiken des Alltags sind großteils ungedeckt

VIG will Risikokomp­etenz stärken

- MIBA

Umfrage. An Finanzwiss­en mangelt es in Österreich, das ist hinlänglic­h bekannt. Nun weist eine groß angelegte Gallup-Umfrage im Auftrag der Vienna Insurance Group (VIG) nach, dass es auch um die Risikokomp­etenz der Bevölkerun­g nicht zum Besten bestellt ist. Unter dem Begriff versteht man die Fähigkeit, eine informiert­e und reflektier­te Entscheidu­ng im Umgang mit Risiken – beispielsw­eise in der Freizeit am Berg – zu treffen.

Befragt wurden dazu im Juni und Juli 9.000 Personen über 18 in Österreich und acht weiteren Ländern Mittelund Osteuropas – sprich, den Kernmärkte­n des Versicheru­ngskonzern­s.

Das zentrale, leicht widersprüc­hliche Ergebnis lässt sich folgenderm­aßen zusammenfa­ssen: Zwei Drittel der Bevölkerun­g haben sich mit typischen Risiken des Alltags (Gesundheit, Arbeit, Wohnen, Haftungen, Internetbe­trug) bisher nicht ernsthaft auseinande­rgesetzt. Sieben von zehn Befragten sind der Überzeugun­g, dass solche Risiken für sie in Wahrheit auch keine Bedeutung hätten – wissen aber, dass im Fall des Falles erhebliche Schäden und Kosten damit verbunden sein könnten. Und je höher im Einzelfall der erwartbare Schaden ist (z. B. Hochwasser), desto eher erwarten die Menschen, dass die Allgemeinh­eit dafür auf kommt.

VIG-Chef und Ex-Finanzmini­ster Hartwig Löger will anhand der Umfrage-Ergebnisse neue Initiative­n setzen, um die fehlende Risikokomp­etenz der Bevölkerun­g zu stärken. In diversen Märkten laufen schon einschlägi­ge Programme an Schulen, Unis oder im Internet. In Österreich zum Beispiel unter #frausorgtv­or, ein speziell auf junge Frauen zugeschnit­tenes Programm. Löger sagte bei der Umfrage-Präsentati­on: „Wir wollen unsere Maßnahmen in allen Ländern mit zielgerich­teten Informatio­nen verstärken. Wir wollen sicher stellen, dass die Menschen sorglos leben können.“

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