Hightech-Coup in Israel
Energiewende. Ausstieg aus Öl und Gas – die Unternehmerin Eveline Steinberger baut Start-ups für die Elektrifizierung auf, Energy Hero spart Strom-Verbrauchern 15 Millionen Euro
ideen zur Entwicklung und zum Erfolg“, skizziert Steinberger im KURIER-Gespräch die Rolle von Blue Minds.
Partner sind dabei der israelische EnergietechnologieKonzern Oseg, Total Energies und Eren aus Frankreich, Delek aus den USA und BGV, ein israelisch-kalifornischer Fonds. Während der ersten zwei Jahre unterstützt der israelische Staat die Projekte und trägt 80 Prozent der Entwicklungskosten.
Derzeit werden drei Firmen im Inkubator aufgepäppelt, „mehrere Hundert sind in der Pipeline und werden analysiert. Leider können wir nur eine Handvoll unterstützen, aber wir sehen, welch enormes Potenzial vorhanden ist“, erklärt Steinberger. Bis eine neue Technologie ausgereift ist, braucht es im Durchschnitt fünf bis sieben Jahre. Dann will Steinberger diese Technologien auch nach Österreich bringen.
Wie entstand eigentlich die Israel-Connection? Als Siemens-Managerin verkaufte Steinberger Gasturbinen nach Israel, einem wichtigen Markt für den Konzern und baute dabei ein Netzwerk auf. Israel ist zwar ein High-TechStandort, gibt im Energiesektor aber erst jetzt Gas.
Einige Exits von Start-ups hat Blue Minds bereits abgewickelt. So auch den lukrativen Verkauf von Fsight, „einem unserer ersten großen Exit-Erfolge“. Das Start-up für Energiesoftware, das längst schon mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, wurde an ein kalifornisches Solarunternehmen veräußert.
Energy Hero
Besser bekannt hierzulande ist die Tochterfirma Energy Hero, mit der die heimischen Energieversorger allerdings wenig Freude haben. Die Plattform wechselt für Energiekunden laufend und automatisch immer zum günstigsten Versorger. „Wir haben kürzlich den 30-Tausendsten Wechsel vorgenommen und
„Digitale, auf alles zu elektrifizierende Start-ups bieten überzeugende Marktchancen“Eveline Steinberger zur Wirtschaftlichkeit
unseren Kunden in Summer 15 Millionen Euro erspart“, resümiert Steinberger. Ex-SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern, von dem sich Steinberger nach 20 Jahren trennte, jobbte nach seinem Abgang aus der Politik übrigens auch bei Blue Minds. Stieg aber im Vorjahr aus der Firma wieder aus.
Haselsteiner raus
Ebenfalls wieder ausgestiegen aus Blue Minds ist der Bau-Industrielle Hans-Peter Haselsteiner, Investor und engagierter Förderer von Start-ups. Das sei von Beginn an geplant gewesen. Haselsteiner habe in den letzten Jahren „bei der Ausweitung des Geschäftsmodells geholfen und nun im Rahmen der Neuordnung der Anteilsverhältnisse seine Anteile an die Gründungsgesellschafter zurück übertragen“.