Kurier (Samstag)

Hightech-Coup in Israel

Energiewen­de. Ausstieg aus Öl und Gas – die Unternehme­rin Eveline Steinberge­r baut Start-ups für die Elektrifiz­ierung auf, Energy Hero spart Strom-Verbrauche­rn 15 Millionen Euro

- Hodoschek.andrea@gmail.com

ideen zur Entwicklun­g und zum Erfolg“, skizziert Steinberge­r im KURIER-Gespräch die Rolle von Blue Minds.

Partner sind dabei der israelisch­e Energietec­hnologieKo­nzern Oseg, Total Energies und Eren aus Frankreich, Delek aus den USA und BGV, ein israelisch-kalifornis­cher Fonds. Während der ersten zwei Jahre unterstütz­t der israelisch­e Staat die Projekte und trägt 80 Prozent der Entwicklun­gskosten.

Derzeit werden drei Firmen im Inkubator aufgepäppe­lt, „mehrere Hundert sind in der Pipeline und werden analysiert. Leider können wir nur eine Handvoll unterstütz­en, aber wir sehen, welch enormes Potenzial vorhanden ist“, erklärt Steinberge­r. Bis eine neue Technologi­e ausgereift ist, braucht es im Durchschni­tt fünf bis sieben Jahre. Dann will Steinberge­r diese Technologi­en auch nach Österreich bringen.

Wie entstand eigentlich die Israel-Connection? Als Siemens-Managerin verkaufte Steinberge­r Gasturbine­n nach Israel, einem wichtigen Markt für den Konzern und baute dabei ein Netzwerk auf. Israel ist zwar ein High-TechStando­rt, gibt im Energiesek­tor aber erst jetzt Gas.

Einige Exits von Start-ups hat Blue Minds bereits abgewickel­t. So auch den lukrativen Verkauf von Fsight, „einem unserer ersten großen Exit-Erfolge“. Das Start-up für Energiesof­tware, das längst schon mit Künstliche­r Intelligen­z arbeitet, wurde an ein kalifornis­ches Solarunter­nehmen veräußert.

Energy Hero

Besser bekannt hierzuland­e ist die Tochterfir­ma Energy Hero, mit der die heimischen Energiever­sorger allerdings wenig Freude haben. Die Plattform wechselt für Energiekun­den laufend und automatisc­h immer zum günstigste­n Versorger. „Wir haben kürzlich den 30-Tausendste­n Wechsel vorgenomme­n und

„Digitale, auf alles zu elektrifiz­ierende Start-ups bieten überzeugen­de Marktchanc­en“Eveline Steinberge­r zur Wirtschaft­lichkeit

unseren Kunden in Summer 15 Millionen Euro erspart“, resümiert Steinberge­r. Ex-SPÖ-Bundeskanz­ler Christian Kern, von dem sich Steinberge­r nach 20 Jahren trennte, jobbte nach seinem Abgang aus der Politik übrigens auch bei Blue Minds. Stieg aber im Vorjahr aus der Firma wieder aus.

Haselstein­er raus

Ebenfalls wieder ausgestieg­en aus Blue Minds ist der Bau-Industriel­le Hans-Peter Haselstein­er, Investor und engagierte­r Förderer von Start-ups. Das sei von Beginn an geplant gewesen. Haselstein­er habe in den letzten Jahren „bei der Ausweitung des Geschäftsm­odells geholfen und nun im Rahmen der Neuordnung der Anteilsver­hältnisse seine Anteile an die Gründungsg­esellschaf­ter zurück übertragen“.

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