Warum nicht nur Experten den Klimaschutz vorantreiben müssen
Glacier-Gründer Andreas Tschas über den Mangel an Basiswissen in Unternehmen
Transformation. Seit Jänner 2023 schon stehen große Unternehmen in der Pflicht. Sie müssen ihre Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit festhalten und ESG-Reportings vorlegen. Die Vorgaben für die Wirtschaft verschärfen sich laufend (Stichwort Klimaziele und Lieferkettengesetz) und wer „das jetzt verschläft oder übersieht, wird später vom Markt verschwinden“, sagt GlacierGründer Andreas Tschas. Er selbst treibt Klimaschutz in Unternehmen voran und erkennt, dass der Druck steigt. Nicht nur seitens der Regulatorik, sondern auch von Kunden und künftigen Mitarbeitern. Das untermauert eine Deloitte-Studie aus 2021. Diese erhebt, dass 50 Prozent der Generation Z Druck auf ihre Arbeitgeber ausüben, sich mehr im Klimaschutz zu engagieren. Auch Millennials fordern das ein.
Aus für Greenwashing
Maßnahmen zu setzen, die zwar etwaige Reportings, aber nicht die CO2-Bilanz verbessern, sollen deshalb bald ausgedient haben. „In
Zukunft wird sich Greenwashing nicht mehr auszahlen, weil es klüger ist, sich mit dem Thema wirklich auseinanderzusetzen, als sich gute PR–Strategien zu holen“, so Tschas. War vor ein paar Jahren die Nachhaltigkeitsabteilung das letzte Büro am Gang, wird es immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt.
Expertise wird deshalb gefragter, wobei es nicht nur das tiefgründige Wissen ist, woran es Firmen mangelt, sondern die Basis. „Klimaschutz betrifft alle Bereiche, vom Facility Management bis zum CEO“, sagt Andreas Tschas. „Wir sagen sogar: jeder Job ist ein Klimajob.“
Basiswissen vermitteln
Ein wichtiger Schritt sei, sich nicht an Klimaziele zu klammern, sondern Zwischenstopps einzulegen. Etwa, indem 80 Prozent der Belegschaft für klimafreundliches Arbeiten sensibilisiert werden und sich ein Basiswissen aneignen. Klingt aufwendig, ist es aber nicht, so Tschas. Maximal vier Stunden Schulung im Jahr sollen ausreichen.