Kurier (Samstag)

Motorräder und eine Krabbelstu­be

Warum KTM die Kleinsten jetzt selbst betreut

- RS

KTM hatte schon eine Krabbelstu­be und eröffnet jetzt eine weitere am Standort Mattighofe­n. Dort sollen jeweils zwei Krabbelgru­ppen mit maximal 20 Kleinkinde­rn (Ein- bis Dreijährig­e) pädagogisc­h betreut werden. Warum haben Sie sich gerade jetzt dazu entschiede­n, diese einzuricht­en?

Viktor Sigl: Damals wie heute haben sich die Eltern in unserem Unternehme­n eine Kleinstkin­derbetreuu­ng gewünscht. 2011 haben wir deswegen im Nachbarort Munderfing die erste Krabbelstu­be eröffnet. Später haben wir gemeinsam mit der Stadtgemei­nde Mattighofe­n zwei weitere Krabbelstu­ben betrieben. Da sie den Bedarf nun für sich selbst beanspruch­en, haben wir jetzt beschlosse­n, unsere eigene Betreuung in der Gemeinde zu starten.

Das Angebot in den Gemeinden hat also nicht mehr ausgereich­t?

Es hat sich vieles positiv verändert und verbessert. Die Problemati­k bleibt aber die Betreuung von Kleinkinde­rn. Für den betreuende­n Elternteil ist es von Vorteil, das Kind in der Nähe zu wissen. So können sie schnell vom Arbeitspla­tz in die Krabbelstu­be. Ausschlagg­ebend war auch, dass man mit einer eigenen Betreuung vermeiden kann, an einen Ort gebunden zu sein. Möchte man sein Kind nämlich in einer Krabbelstu­be außerhalb der Gemeinde anmelden, braucht es dafür eine extra Genehmigun­g. Die bekommt man nur schwer, da es weitere Kosten verursacht, die in Regel höher sind als der Betreuungs­platz an sich.

Wie viel investiere­n Sie in das Betreuungs­angebot und was bekommen Sie retour?

Das hängt von der Anzahl der Betreuer und von der Infrastruk­tur ab. Eine Gruppe würde ungefähr 100.000 Euro im Jahr kosten. Es gibt Förderunge­n, die im besten Fall ein Drittel der Kosten decken. Die Betreuung ist für die Mitarbeite­r gratis, mit Ausnahme von Unkosten, etwa für die Verpflegun­g. Ein Mehrwert, der nicht quantifizi­erbar ist, ist das Employer-Branding und dass wir die Loyalität zum Unternehme­n stärken. Außerdem können wir damit die Elternteil­e bei der schnellere­n Rückkehr zum Arbeitspla­tz unterstütz­en – sofern sie das wollen.

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