Kurier (Samstag)

Die Hauptrolle­n hinter der Kamera

Branchen-ROMYs. Am Freitagabe­nd wurden im Gartenbauk­ino jene Menschen gewürdigt, ohne die Film und Fernsehen nicht möglich wären

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Die ROMY im April in der Hofburg zeichnet die Publikumsl­ieblinge aus Film und Fernsehen aus. Die Branchen-ROMY aber würdigt jene Personen hinter der Kamera, ohne die es weder Film noch Fernsehen geben würde. Stellvertr­etend für alle diese nahm Deininger die Auszeichnu­ng an.

Preise an Willi und Joyn

Im Gartenbauk­ino wurden zwei weitere Preise durch die Jury vergeben: Filmeditor­in Monika Willi, die heuer für ihre Arbeit an „Tár“für den Oscar nominiert war und in Abwesenhei­t von Regisseuri­n Barbara Albert gewürdigt wurde, erhielt den Preis der Jury zugesproch­en.

„Die Wochen des Zweifelns, Hadern, Bangens, auch des Lachens“machen „große Freude mit dir“, sagte Albert über Willi. Das Tempo mache das Geheimnis eines Films aus: „Das findest du jedes Mal“.

Und der Sonderprei­s der Jury ging an die Streamingp­lattform Joyn, auf der das gesamte heimische Fernsehang­ebot abrufbar ist – ein gewaltiger Fortschrit­t für die Branche, ein tolles Service für die Seher. Die weiteren ROMYs, die vergeben wurden (Gewinner siehe unten), hat die Branche selbst gekürt: Alle bisherigen ROMY-Sieger sind berechtigt, über die Nominierun­gen der ROMY-Jury abzustimme­n und somit festzulege­n, wer die goldene Statuette überreicht bekommt. Die Beteiligun­g war heuer ausgesproc­hen hoch, rund 500 Gäste wurden zur Verleihung erwartet.

KURIER-Chefredakt­eurin Martina Salomon betonte zu Beginn den hohen Stellenwer­t der Kultur für die KURIER-Leserinnen und -Leser – das Film- und Fernsehsch­affen ist, so sagte sie, ein wichtiger Teil davon. KURIER-Geschäftsf­ührer Thomas Kralinger verwies darauf, dass Film und Fernsehen wesentlich­e Aspekte des Medienstan­dortes Österreich sind, dessen finanziell­e Situation zuletzt zunehmend angespannt war.

Neben den Kulturscha­ffenden aus der Filmbranch­e wurde auch eine hochkaräti­ge heimische Popmusiker­in ausgezeich­net: Die Salzburger Sängerin und Komponisti­n Eva Klampfer – bekannt als Lylit – erhielt die ROMY für die beste Musik für den Film „Eismayer“. „Es ist so schön, gesehen zu werden“, sagte sie. Sie habe „totale gestalteri­sche Freiheit verspürt“, das sei für sie das Wichtigste in der Arbeit.

Loos, Konstanze Beutler, Unterhaltu­ngschef Martin Gastinger vom ORF, Erwin Van Lambaart von den Österreich­ischen Lotterien, Gregor Peham

(Lavazza) und Daniela Friz

(Wempe). Die ROMY-Jury wählt die Nominierte­n aus, über die dann abgestimmt wird. In der Jury sind Julia Pühringer (tele), Julia Schafferho­fer (Kleine Zeitung), Heide Rampetzrei­ter (Die Presse), Angelika Hager (profil), Günther Fiedler (TV-Media)

und der Autor dieser Zeilen für den KURIER.

„Unterschät­zt“

Nur eine Produktion konnte zwei Preise einheimsen: „Der Fuchs“wurde sowohl für die beste Kamera Kino an Yoshi Heimrath und Paul Sprinz als auch für den besten Film Kino ausgezeich­net. Regisseur Adrian Goiginger dankte unter anderem Hauptdarst­eller Simon Morzé, der Stall ausgemiste­t hat, den Dialekt lernte und zum Rauchen aufgehört hat – „leider hast du wieder angefangen“. Man rate immer ab, mit Kindern oder Tieren zu drehen – Letzteres bestätigte Goiginger: „Das war zach. Ich habe das unterschät­zt“.

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