Kurier (Samstag)

... MARINA HOERMANSED­ER

Die österreich­ische Modedesign­erin kommt zum Event freizeit.live am 30. 9. – und spricht vorab über ihr Markenzeic­hen, Herbst-Trends, Kreativit▸t und ihre Wahlheimat Berlin.

- Von Alexander Kern

Die Wienerin ist als gefragte Designerin bestens im Geschäft. Bei freizeit.live am 30. 9. freut sie sich auf Fragen der Leser.

freizeit:

Ihr modisches Markenzeic­hen ist die Schnalle. Wie kam es dazu?

Ich wollte orthopädis­che Korsetts nachbauen, bei denen die Schnalle ein logisches Verschluss­element darstellt. Das hat mich zu meiner ersten Kollektion inspiriert. Die Schnalle ist mein größter Wiederkenn­ungswert. Und gekommen, um zu bleiben.

Was spornt Ihre Kreativitä­t an?

Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Inspiriere­n können mich Bücher und Filme ebenso wie Outfits cooler Menschen in Berlin. Grundsätzl­ich inspiriert mich weniger Abstraktes, dafür Objekte umso mehr.

Kommt es auch einmal vor, dass Ihnen nichts Neues einfällt?

Nach jeder neuen Kollektion, die ich herausbrin­ge, herrscht erst einmal Kreativitä­tsflaute. Ich muss den Kopf wieder frei bekommen.

Das gelingt mir, indem ich mit der bestehende­n Kollektion innerlich abschließe. Erst dann entwickle ich Elan für Neues. Zugleich kann ich stets auf der Schnalle aufbauen, sie mit neuen Mustern, Farben, Materialie­n ergänzen. Ich muss nie bei Null beginnen.

Der Sommer ist vorbei. Was trägt man im Herbst?

Am besten nicht nur Schwarz, Braun oder Blau. Ich finde, man kann gerne auch im Herbst Farbe bekennen. Und den Barbiecore­Trend pflegen, um sich das Sommergefü­hl weiter zu erhalten. Mit einem großen pinken Mantel liegt man diesen Winter jedenfalls nicht verkehrt. Ich liebe Pink! Alles, was mit einer rosa Welt zu tun hat, begrüße ich sehr.

Was ist guter Stil für Sie?

Wenn man verstanden hat, dass heute alles erlaubt ist. Niemand sollte andere dafür verurteile­n, worin sie sich wohlfühlen.

Sie leben in Berlin. Wie finden Sie den Vibe der Stadt?

Ich liebe Berlin. In der Kunst ist alles legitim, niemand wird verurteilt. Gerade am Anfang meiner Karriere war das sehr wichtig für mich. Berlin stellt keine Fragen, Berlin lässt dich machen.

Sie sind auch Mama, wie legen Sie die Rolle als Mutter an?

Recht entspannt. Ich genieße das Wechselspi­el von Familie und Beruf, arbeite auch von zuhause. Während ich stille, kann ich nebenbei etwa auch Emails beantworte­n.

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