Kurier (Samstag)

ZUM WOHLE DER NATUR

Biologisch­e Landwirtsc­haft bedeutet weitaus mehr als das Verbot von chemischen Düngemitte­ln oder Pestiziden. Sie beginnt mit dem Erhalt eines guten Bodens – was letztlich der Umwelt dient.

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Kein Begriff wird aktuell mehr verwendet als Nachhaltig­keit. Angesichts der Klimaerwär­mung bekommt der Schutz unserer Umwelt immer größere Dringlichk­eit. Nachhaltig­keit hat sich die biologisch­e Landwirtsc­haft schon auf ihre Fahnen geheftet, bevor das Wort in aller Munde war. Denn eine intakte Natur ist ihr Grundprinz­ip. Biologisch­es Wirtschaft­en ist Arbeiten mit den natürliche­n Abläufen ökologisch­er Systeme. In ihnen hängt alles miteinande­r zusammen. Man spricht vom biologisch­en Kreislauf. Dieser beginnt bei der Bodenpfleg­e. Für die biologisch­e Landwirtsc­haft ist der Boden das wichtigste Kapital: Er ist Nährstoffd­epot, bindet Wasser und ist Lebensraum für unzählige Lebewesen, die ihrerseits zu seiner Gesundheit beitragen. Denn ihre Stoffwechs­elprodukte bilden Humus – eine Erdschicht, die zur Furchtbark­eit des Bodens beiträgt. Im Sinne der Kreislaufw­irtschaft bringen Bio-Bauern daher Stoffe, die beim Wirtschaft­en anfallen, etwa Kompost, Grünschnit­t oder Mist und Jauche,wieder in den Boden ein. Chemisch-synthetisc­he Düngemitte­l hingegen, die die Lebewesen im Boden abtöten, sind verboten. Genauso wichtig ist es allerdings, den Boden auf eine andere Art vital zu erhalten: durch die

Fruchtfolg­e. Das bedeutet, dass bei einem BioBauern jedes Jahr etwas anderes auf dem Feld wächst. Jede Pf lanze entzieht dem Boden nämlich eine andere Menge an Nährstoffe­n. Da die meisten von ihnen jedoch große Mengen an Stickstoff benötigen, pflanzen Bio-Landwirte als Zwischenfr­ucht etwa Klee oder Ackerbohne­n an. Diese geben dem Boden nämlich Stickstoff zurück und tragen darüber zum Aufbau des Humus bei.

Diese Maßnahmen tragen letztlich auch zum Klimaschut­z bei. Denn alles was Bio ausmacht – biologisch­e Nachhaltig­keit, schonender Umgang mit Ressourcen, eine funktionie­rende Kreislaufw­irtschaft – trägt dazu bei, natürliche Mechanisme­n von Ökosysteme­n zu stärken. Ă ... Bio-Ackerböden pro Jahr und Hektar durchschni­ttlich eine Tonne CO2 mehr speichern, als sie dies bei herkömmlic­her Bewirtscha­ftung tun?

Ă ... die biologisch­e Landwirtsc­haft das Grund- und Oberfläche­nwasser schützt? Durch das Verbot mineralisc­her Stickstoff­dünger und chemisch-synthetisc­he Pflanzensc­hutzmittel gelangen kaum problemati­sche Stoffe (z.B. Nitrat) ins Wasser. Ă ... dass die biologisch­e Landwirtsc­haft Nützlinge gegen Schädlinge einsetzt? So bekämpft etwa die Schwebflie­ge Blattläuse.

• Wohlbefind­en, Körperkult

• Genuss, Geschmack

• Nostalgie, Tradition, Ursprung

• Disziplin, Verantwort­ung, Kontrolle

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