Behörde will Fake-Anrufe aus dem Ausland blockieren
Der Rufnummernmissbrauch nimmt zu
„Spoofing“. Die Regulierungsbehörde RTR will künftig Anrufe aus dem Ausland, die mit gefälschten österreichischen Nummern getätigt werden, automatisch blockieren. Das sieht ein Verordnungsentwurf vor, der noch heuer verabschiedet werden soll.
Das Problem ist im vergangenen Jahr stark gewachsen. Die RTR spricht von mehr als 2.000 Fällen von Rufnummernmissbrauch, die mittlerweile monatlich gemeldet werden. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein. Sinken dürfte die Zahl der Anrufe auch mit den Maßnahmen aber nur unwesentlich. Denn blockiert werden sollen zunächst nur Anrufe aus dem Ausland, bei denen eine simulierte österreichische Festnetznummer angezeigt wird. Für Mobilfunknummern werde noch eine technische Lösung gesucht, heißt es.
Gefälschte Nummern
Worum geht es konkret? Bei Betrugsversuchen über Telefon verschleiern Kriminelle üblicherweise ihre Telefonnummer. Bei den sogenannten Spoofing-Anrufen werden stattdessen andere Nummern angezeigt. Oft sind das tatsächlich existierende Rufnummern, deren Inhaber allerdings nichts davon wissen. Bei den Anrufen handelt es sich meist um Betrugsversuche, bei denen den Opfern Daten entlockt oder sie zu Geldüberweisungen überredet werden sollen. Oft sind es auch nur Werbeanrufe, bei denen kein Schaden entsteht, die aber ärgerlich sind und Zeit kosten.
Ärgerlich können die Anrufe mit den gefälschten Nummern auch für die Inhaber der verwendeten Nummern sein. Sie erhalten häufig Rückrufe von Leuten, die den Anruf verpasst haben. Machen können sie dagegen wenig. Auch weil man die eigene Nummer nur ungern sperren lässt oder wechselt.
Bei der Watchlist Internet, einer Informationsplattform zum Thema Internetbetrug, rät man dazu, bei Anrufen von unbekannten Nummern generell skeptisch zu sein. Bei fragwürdigen Gesprächsinhalten sollte man auflegen. Zugangsdaten oder Passwörter sollte man keinesfalls bekannt geben.